Norha Patricia Buriticá Céspedes (Kolumbien)


 

Peacewomen

«Wir sind es leid, Untermieterinnen in unserem eigenen Land zu sein und unsere Gefühle missachtet zu sehen. »

In Kolumbien werden menschliche Stimmen vom Lärm der Kugeln übertönt. Die Worte, die ausgesprochen werden, werden nur als Monolog der Waffenbesitzer gehört. Die Gewerkschaftsführerin Patricia Buriticá ist davon überzeugt, dass Worte zu etwas anderem dienen sollten als dazu, die Macht der Kriegstreiber zu legitimieren. Sie hat große Anstrengungen für die Schaffung einer Friedensbewegung unternommen, einer Bewegung, in der die Stimmen der Frauen gehört werden.

“Ich finde, dass Krieg oder jedwede Gewalt durch nichts gerechtfertigt werden kann. Ich denke, dass Gesellschaften Fortschritt erlangen können, ohne dass die Menschen sich gegenseitig umbringen. Kein Tod ist gerechtfertigt”, sagt Patricia. Die erfahrene, in Bogotá geborene Gewerkschaftsführerin trifft den Punkt, wenn sie konstatiert, dass, obwohl die gesamte kolumbianische Gesellschaft unter der verbreiteten Gewalt leidet, ein wichtiger Teil der Gesellschaft ausgeschlossen ist, wenn die Zeit kommt, nach Lösungen zu suchen: die Frauen.
Ausgehend von der Central Unitaria de Trabajadores (CUT) (Vereinter Arbeiterverband) begann sie die schwere Arbeit, eine Frauengewerkschaftsbewegung aufzubauen, die Einfluss auf die Verhandlungen zwischen den gegnerischen Parteien im Konflikt nehmen würde. Auf einer internationalen Konferenz pazifistischer Frauen hörte sie von der Erfahrung zentralamerikanischer Frauen, die bei den Verhandlungsprozessen in ihren Ländern nicht berücksichtigt wurden. Das Ergebnis war Bürgerkrieg. Kolumbianische Frauen lernten von dieser Erfahrung und untersuchten ihr eigenes Vorgehen. “Wir stellten fest, dass wir ohne eine einheitliche Argumentationslinie wie der Turm zu Babel waren. So begannen wir, mit einer gemeinsamen Zielvorstellung zu arbeiten und uns selbst mit unserer Friedensarbeit als Akteurinnen auf der politischen Bühne zu sehen.” Diese Arbeit kristallisierte sich in einem Dokument mit dem Titel: “La Agenda de Mujeres por la Paz” (Agenda von Frauen für Frieden) und der Schaffung der Gruppe Constituyente Emancipatoria de Mujeres (Emanzipatorische Verfassungsgebung der Frauen).
“Die Stimmen der Frauen müssen im Friedensprozess gehört werden. Wir haben so viel zu sagen. Und die Männer hören uns nicht zu”, sinniert sie. “Frauen leiden am meisten unter dem Krieg und deshalb können sie den gesunden Menschenverstand zur Geltung bringen, wenn sie mit Willkür und Machtwillen konfrontiert sind.”

La Alianza Iniciativa de Mujeres Colombianas por la Paz (IMP) (Colombian Women’s Initiative Alliance for Peace) (Kolumbianische Fraueninitiative für Frieden)

Lateinamerika und die Karibik | Kolumbien

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