Zarina Khan (Frankreich)


 

Peacewomen

«Die Welt muss ihre Seele gebären. Vielleicht durch Theater … Mit Theater und Kino können Tausende, vielleicht sogar Millionen von Menschen erreicht werden.»

Zarina Khan, geboren 1954, Philosophin, Dichterin, Schauspielerin, Theater- und Filmregisseurin, ist eine wahre Weltbürgerin. 1993, als der Krieg in Sarajevo wütete, eröffnete Zarina Khan dort einen Workshop. Dadurch entstand “The Dictionary of Life” (Das Lexikon des Lebens), ein Theaterstück, das vielfach in Europa und in jeweils neuem Kontext in Beirut, auf dem Balkan, überall, wo um Menschenwürde gekämpft wird, aufgeführt wurde. Zarinas Bücher über Menschenrechte, ihre Projekte zu Kinderrechten, ihre Beiträge über “einen neuen Weg, Frieden zu lehren”, sind in vielen Sprachen veröffentlicht worden.

Schon als Schulkind wusste Zarina Khan, was ihr lebenswichtig war. In der Schule steckte sie sich eines Tages heimlich ein Stück Kreide ein. Die Lehrerin schaute, was sie damit machen wollte. Zarina malte einen Kreis auf den Boden, stellte sich hinein und forderte andere Kinder auf, in diesem Kreis Rollen zu spielen, die sie sich ausgedacht hatte. Auf die Frage, was sie da tat, antwortete sie, dass sie spielte. Das stimmt, sie schuf ein Schauspiel, einen Platz, seine Gefühle mitzuteilen.
Sie studierte Menschenrechte, besonders Rechte der Kinder, und Philosophie, was sie immer noch lehrt. Ihr erstes Theaterstück führte sie auf, als sie neun Jahre alt war, Gedichte hatte sie schon geschrieben, als sie gerade das Alphabet beherrschte. Später entwickelte sie durch ihren Einblick in Philosophie, Theater und Film eine Methodik für Schreib- und Theaterworkshops für alle Altersstufen, von der Primarstufe bis zur Universität.
Während der letzten Jahre hat Zarina überall in der Welt Workshop-Produktionen erarbeitet und so zu kulturellem Austausch und Verständigung ermutigt. 1993 gründete sie das Projekt Theater und Freiheit im Krieg in Verbindung mit einem Schreibworkshop im Kriegsgebiet von Sarajevo. Daraus entstand das Dictionary of Life, ein Theaterstück, das in ganz Europa über die Verantwortung, die wir als Staatsbürger/-innen haben, aufklärt. 1995 wurde Zarina von der UNESCO eingeladen, einem Komitee Kultur des Friedens beizutreten. 1996 vollendete sie ihren Spielfilm “Ados Amor”, den sie mit einer Gruppe von in einem kulturell und ökonomisch benachteiligten Milieu lebenden Jugendlichen gedreht hatte. Dieser Film wurde für Festspiele in der ganzen Welt ausgewählt und wird oft in Konferenzen gegen Rassismus vorgeführt. Ihr Dokumentarfilm “Essabar or the Shelter of Being” (Essabar oder der Schutz des Seins) erhielt den ersten Preis beim Festival für Geistige Gesundheit in Frankreich.

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