Nada Thabet (Aegypten)


 

Peacewomen

«Ruhe nie, solange es Menschen in der Gesellschaft gibt, die Elend und Verzweiflung ausgesetzt sind.»

Nadat Thabet ist verheiratet und hat zwei Söhne (24 und 26 Jahre alt), von denen der eine schwere Lernprobleme hat. Sie setzt sich über ein Netzwerk von 22 Vereinen und NGOs, die in diesem Bereich tätig sind, als Fürsprecherin für die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten ein. Sie hat eine Krankenversicherung, eine Rente ab Geburt und die Ausstellung von Personalausweisen gefordert. Ihre Arbeit weckt ein Bewusstsein für gesellschaftliche Vorurteile und rechtliche Benachteiligung, um die Bedingungen für Menschen mit Lernstörungen in Ägypten zu verbessern.

“Am 2. März 1980 schenkte mir Gott meinen Sohn Maged. Nach etwa drei Monaten begann ich dieses Geschenk in Frage zu stellen. Ich spürte, dass er anders war, seine Sinne schienen nicht zu funktionieren.” So begann Nada Alfy Thabets schmerzhafte Suche nach medizinischer Hilfe in Ägypten und im Ausland. Maged machte nicht die geringsten Fortschritte, es gab keine Hoffnung, dass er ein normales Kind sein könnte. Er litt unter Atrophie der Gehirnzellen, besonders der für das Sehen zuständigen. Warum war Maged nicht geboren wie andere normale Kinder? Fragen überschlugen sich in Nadas Kopf, gefolgt von Schweigen, Wut, Bitterkeit und Groll. “So ging es weiter, bis Maged zweieinhalb Jahre alt war – zu dem Zeitpunkt hatte ich alle Hoffnung verloren. Seltsamerweise führte mich diese Depression näher zu Gott und ich spürte, dass ich ihn mehr denn je brauchte. Ich betete unablässig. Während ich mit Tränen in den Augen um Gottes Hilfe und Gnade bat, sah ich, dass Maged sich bewegte und seine Augen zum ersten Mal die Dinge um ihn herum tatsächlich wahrnahmen. Ich konnte es nicht glauben.” Maged begann, neue Fertigkeiten zu erwerben – manche waren sogar für “normale” Leute schwierig.
Alles lief gut, bis er 16 war und mit Problemen anderer Art konfrontiert wurde wie Personalausweisen und Militärdienst. Obwohl sich Mageds Problem sehr verbessert hatte, dachte Nada an andere Menschen wie ihn. “Ich gründete einen Ort und nannte ihn ‘Dorf der Hoffnung’. Er wurde im Dezember 2000 errichtet und im Oktober 2001 versorgte er sechs Kinder mit besonderen Bedürfnissen”, sagt Nada. Das Dorf hat ein Zentrum für technische Ausbildung, eine Bäckerei, eine Tischlerei und Landwirtschaft, um es finanziell unabhängig zu machen. Aus der Erfahrung mit dem Dorf der Hoffnung entsprang die Idee, ein Netzwerk mit 22 im selben Bereich tätigen Vereinen zu gründen, um die Rechte von Menschen mit Lernstörungen zu verteidigen.

Village of Hope (VoH) (Dorf der Hoffnung)
Presbyterian Evangelical Church (PEC) (Presbyterianische Evangelikalische Kirche)
Afrika | Aegypten

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