Angélica Mendoza Almeida (Peru)


 

Peacewomen

«Vergesst nicht, dass die Leben unserer Lieben keinen Preis haben. Wir müssen um Gerechtigkeit kämpfen und Straflosigkeit zu Fall bringen.»

Angélica Mendoza Almeida stammt aus Ayacucho in Peru. Seit 22 Jahren sucht sie ihren Sohn Arquímedes. Während einer dunklen und blutigen Periode in der Geschichte Perus war er vom Militär entführt worden. In ihrem Kampf um die Verschwundenen gründete sie eine Organisation mit dem Namen ANFASEP. Der frühere Präsident Alberto Fujimori beschuldigte sie, eine Terroristin zu sein. Eine Zeitlang musste sie im Untergrund leben. Sie bereiste die Welt, um anzuprangern, was passiert war. Heute, im Alter von 77 Jahren, ist ihre größte Angst zu sterben, ohne etwas über Arquímedes’ Verbleib zu wissen.

Angélica Mendoza Almeida ist eine Quechua-sprechende Dame, die in Ayacucho (Peru) geboren wurde. Aus der Kindheit hat sie glückliche Erinnerungen: wunderschöne Häuser und friedliche Landschaften. Als sie 18 war, arrangierte ihre Mutter ihre Heirat, wie es Sitte ist. Ihr Ehemann war Lehrer im Dorf. Er war zehn Jahre älter als sie. Sie hatten zehn Kinder, einschließlich Arquímedes, doch seit 22 Jahren hat sie ihn nicht gesehen, weil er vom Militär entführt worden war. Ayacucho wurde zu einem von der regulären Armee sowie vom “Leuchtenden Pfad” belagerten Ort. Arquímedes war 19, als er 1983 gegen seinen Willen verschleppt wurde. Sie suchte ihn in den Militärkasernen. Ein Stück Papier in seiner Handschrift, das sie aus den Kasernen in Cabito erhielt, gab ihr Hoffnung: “Mutter, ich bin hier in den Kasernen, mein Fall wird komplizierter; bitte frage hier weiter jeden Tag nach mir.” Danach hörte sie nie wieder von ihm.
Als sie andere Mütter traf, die dieselbe Situation erlebten, gründete sie den Nationalen Verband der Angehörigen Entführter, Gefangener und Vermisster Perus (ANFASEP). Diese Organisation forderte und fordert noch immer Informationen über den Verbleib der Verschwundenen. 1992 beschuldigte der frühere Präsident Alberto Fujimori sie des Terrorismus. Dafür wurde sie verfolgt. Sie lebte im Untergrund, wurde aber zwei Jahre später gefangen. Da ihr nie ein Verbrechen nachgewiesen werden konnte, wurde sie freigelassen. Als 2001 die Wahrheitskommission eingesetzt wurde, machte Angélica ihre Aussage. Sie sucht weiter nach ihrem Sohn, wissend, dass sie nicht allein und ihr Kampf nicht privat ist. Sie weiß, dass Wahrheit und Gerechtigkeit notwendig sind, um Frieden zu erreichen.

Asociación Nacional de Familiares de Secuestrados, Detenidos y Desaparecidos del Perú (ANFASEP) (Nationaler Verband der Angehörigen Entführter, Gefangener und Vermisster Perus)
Lateinamerika und die Karibik | Peru

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