Pilar Coll Torrente (Peru)


 

Peacewomen

«Ich kann mir keinen Frieden ohne den Respekt für alle Menschenrechte vorstellen.»

Pilar Coll Torrente ist von ihrem eigenen Leben inspiriert: von den Auswirkungen des Spanischen Bürgerkrieges und von ihrem Leben in Peru. Sie reiste von Spanien nach Peru, um dort als Freiwillige zu arbeiten, und ist nun seit 38 Jahren im Land, die Hälfte ihres Lebens. In ihrer neuen Heimat hat sie die Schule für Soziale Dienste und den Menschenrechtsdienst geschaffen. Sie formte und stärkte die Nationale Koordinierung für Menschenrechte (CNDDHH). Heute bringt sie inhaftierten Frauen Hoffnung und Vertrauen. Vor allem ist sie an Gerechtigkeit interessiert. Pilar fühlt sich sehr peruanisch.

Pilar Coll Torrente wurde in Fonz, einem Dorf im ländlichen Spanien, geboren. Ihre Kindheit und Jugend waren vom Spanischen Bürgerkrieg geprägt, in dem ihr Vater getötet wurde. Sie ist die einzige Überlebende von sieben Brüdern und Schwestern. 1967 kam sie in Peru an. Sie leitete die Schule für Soziale Dienste in Trujillo und unterrichtete arme Mädchen in Religion. In dieser Zeit wurde sie von der Theologie der Befreiung beeinflusst. In Lima arbeitete sie für die Bischofskommission für Soziale Aktion (CEAS) sowie im armen Stadtviertel El Agustino. 1987 übernahm sie die Verantwortung als Geschäftsführerin der Nationalen Koordinierung für Menschenrechte. “Immer musste ich ganz von vorn anfangen, so in der Schule für Soziale Dienste, der Bischofskommission und später bei der Nationalen Koordinierung für Menschenrechte.”
Es waren sehr gewaltsame Zeiten. Subversive Gruppen wie der Leuchtende Pfad und die Revolutionäre Bewegung Tupac Amaru (MRTA) verbreiteten Tod und Schmerz über jede Region Perus. Pilar Coll Torrente half vielen Menschen, ins Exil zu fliehen. Dafür wurde sie vom peruanische Militär misshandelt, doch das hielt sie nicht auf. Die Nationale Koordinierung für Menschenrechte drängte die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) dazu, die Diktatur von Alberto Fujimori zu untersuchen, was 1992 begann. Die peruanische Wahrheits- und Versöhnungskommission stellt fest, dass “die Opfer von 20 Jahren der Menschenrechtsverletzungen in Peru vor allem arme indigene Menschen sind”. Pilar sagt, “wenn wir Frieden und Gerechtigkeit wollen, müssen wir diesen Menschen ihre Namen und ihre Worte zurückgeben”. Sie machte die schrecklichen Bedingungen im Frauengefängnis von Santa Mònica öffentlich und schaffte es, gewisse Verbesserungen zu erreichen. Eine Widmung für Pilar lautet: “Aus deinen Händen haben wir genug Glut erhalten, um uns in der Dunkelheit nicht zu verirren.”

La Coordinadora de Derechos Humanos (CNDDHH) (Koordinierung für Menschenrechte)
The Bartolomé House Center (Das Bartolomé-Haus-Zentrum)
Lateinamerika und die Karibik | Peru

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