Marta Matamoros (Panama)


 

Peacewomen

«Ich bin jetzt zu alt, um in der Bewegung aktiv zu sein. Wenn ich noch in der Bewegung wäre, würden sie mich sicher wieder ins Gefängnis stecken, weil ich jede einzelne Ungerechtigkeit anprangern würde.»

Als Pionierin der Gewerkschaftsbewegung und im Kampf für Frauenrechte in ihrem Heimatland Panama hat Marta Matamoros ihr zurückgezogenes Leben der Selbstaufopferung zu einem Geschenk für andere Menschen gemacht. Sie hat viele Kämpfe ausgetragen, Verfolgung und Haft ausgehalten, aber dank ihrer Bemühungen genießen Arbeiterinnen in Panama heute Mutterschaftsrechte. Geliebt und bewundert, lebt sie in einem Altenheim in einer ehemaligen US-Militärbasis in der Panamakanalzone.

Marta Matamoros, ein junges panamaisches Mädchen, geboren 1909, fing an, in El Bazar Francés zu arbeiten, einer Firma, die Kleidung für die Kanaltruppen, für Regierungsangestellte und für Mitglieder des diplomatischen Corps herstellte. “Die Bedingungen waren gesundheitsschädlich und erniedrigend für die Frauen, die dort arbeiteten. Es gab sehr wenig Platz, die Hitze war erdrückend und alles wurde kontrolliert, sogar wann wir auf die Toilette gingen. Die Löhne waren erschreckend niedrig.” Sie trat der Gewerkschaft bei und es gelang ihnen, das Unternehmen dazu zu bringen, den Arbeiter und Arbeiterinnen den Feiertag “Panama-Tag” zu bezahlen. Kurz darauf wurde sie entlassen, aber zu diesem Zeitpunkt war ihr schon klar geworden, dass ihr Schicksal in der Verteidigung der Menschenrechte lag. “In der Fabrik habe ich die Erschöpfung der schwangeren Frauen erlebt. Sie haben bis zum letzten Tag gearbeitet und sind direkt zum Entbinden losgegangen. Viele haben ihre Arbeit verloren.” Marta brachte einen Gesetzesentwurf für bezahlten Mutterschutz auf den Weg und das Parlament stimmte ihm zu. Die Arbeitgeber und -geberinnen taten ihr Bestes, um dem Gesetz auszuweichen, indem sie Frauen kündigten, bei denen sie eine Schwangerschaft vermuteten. Martas nächster Kampf war es, die Wiedereinstellung der Frauen zu erreichen.
Sie beteiligte sich am Kampf zur Erreichung der Unabhängigkeit des Panamakanals. Sie hatte eine führende Rolle in der Bewegung für den gesetzlichen Mindestlohn und für eine erhebliche Verringerung der Mieten für Bedürftige. Sie wurden mehrmals inhaftiert, aber die Unterstützung ihrer Familie und ihre Erfolge gaben ihr Kraft. “1972 haben wir für ein Mutterschaftsgesetz gekämpft, durch das keine Frau im ersten Jahr nach der Geburt entlassen werden konnte.” Dies war eine weitere Erfolgsgeschichte. Heute lebt sie, geliebt und bewundert, von ihrer Rente in einem Altersheim.

Union of Tailors and Similars of Panama (Gewerkschaft der Schneider/-innen und Verwandter Berufe von Panama); Panamanian Women’s Alliance (Panamaischer Frauenbund); National Center of Workers of Panama (Nationales Zentrum der Arbeiter und Arbeiterinnen Panamas)
Lateinamerika und die Karibik | Panama

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