Farida Shaheed (Pakistan)


 

Peacewomen

«Die Anzahl der Frauen und Menschen, die mir erzählen, dass ich sie mit meiner Arbeit erreicht habe, berührt mich.»

Farida Shaheed, eine der bekanntesten Frauenaktivistinnen in Pakistan, leitet das Frauen, Recht und Status-Programm im Shirkat Gah Women’s Resource Centre. Farida war eine der Ersten, die sich in Pakistan dafür eingesetzt haben, 33 Prozent der Sitze in direkten Wahlen für Frauen vorzusehen. Dies wurde auf Bezirks- und anderen Ebenen umgesetzt. Seit 1986 ist sie Teil des Kerns des internationalen Netzwerks Women Living under Muslim Laws (WLUML) und hat vielen Frauen geholfen, deren Rechte und/oder Leben durch diskriminierende Gesetze bedroht sind.

Eine der glücklichsten Erinnerungen von Farida Shaheed ist die Reaktion von Männern aus der Nordwestlichen Grenzprovinz Pakistans auf eine Bildungsveranstaltung zum Thema Familienrechte für Frauen. Sie drängten Farida und Shirkat Gah, ein Kollektiv, das sich für Frauen einsetzt, umgehend eine ähnliche Veranstaltung für Frauen durchzuführen. Faridas Leben wurde in den letzten drei Jahrzehnten von solchen Momenten beseelt. Es gab auch andere Zeiten, vor allem in den 1980er Jahren, als sie von den Geheimdiensten überwacht und befragt wurde. Shaheed war damals Mitglied des Women’s Action Forum (WAF) (Frauenaktionsforum), aktiv gegen die rückwärtsgewandte Politik und die Gesetze, die im Namen des Islam von Zia ul-Haq (1977 – 1988) eingeführt wurden. Farida und ihre Kolleginnen waren dem Druck feindseliger lokaler Eliten ausgesetzt und wurden mit dem Tod bedroht (obwohl es ihnen gelang weiterzumachen, als andere Gruppen aufhören mussten). Ihr größter Erfolg ist, ihrer Ansicht nach, dass heute mehr Frauen ihre Rechte innerhalb der Ehe kennen, mehr Freiräume aushandeln können, in der Lage sind, gewalttätige Ehen zu verlassen, Ehen registrieren und ihre Rechte in den Ehevertrag aufnehmen zu lassen.
Seit 1986 hat Farida eine zentral Rolle bei Women Living under Muslim Laws (WLUML), einem internationalen Netzwerk, das Informationen und Unterstützung für Frauen anbietet, deren Leben durch angeblich islamische Regeln und Sitten bestimmt wird. Farida hat selbst zwei Frauen geholfen, Pakistan zu verlassen, um Todesdrohungen ihrer gutsituierten Familien zu entgehen.
Shaheed und Khawar Mumtaz schrieben “Frauen in Pakistan: zwei Schritte vorwärts, einer zurück?“, das die Muslimische Frauenbewegung vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute dokumentiert. Das Buch bekam 1989 den Preis des Ministerpräsidenten. Shaheed (Anfang 50) lebt mit ihrem Mann, Erziehungswissenschaftler und Journalist, in Lahore.

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