Mercedes García Fornieles(Spanien)


«Frauen sind zum Dialog geboren, zu wahrem Dialog, bei dem man seinem Gegenüber direkt in die Augen schaut.»

Seit den 1980er Jahren engagiert sich Mercedes Garcí­a Fornieles für nachhaltige Entwicklung, Frieden und mehr Respekt zwischen der lokalen Bevölkerung und Wanderarbeitern/-innen, die in intensiver Landwirtschaft in der Region Almeria in Spanien arbeiten. Sie ist Präsidentin der Vereinigung Progressiver Frauen El Ejido, einer NGO, die ausgebeuteten Wanderarbeitern/-innen hilft. Diese Menschen, die in extrem ärmlichen Verhältnissen zwischen den Treibhäusern leben, sind auch Opfer von Rassismus. Auch Mercedes und ihre Organisation waren aufgrund ihrer Arbeit anhaltenden rassistischen Angriffen ausgesetzt.

Als Mercedes Garcí­a Fornieles jung war, lernte sie, dass das Problem der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht von der Notwendigkeit des Kampfes um soziale Gerechtigkeit getrennt werden kann. Dies stand immer im Zentrum ihres Lebens. Weil sie Wanderarbeiter/-innen unterstützte, wurde Mercedes zum Opfer ständiger Angriffe und Einschüchterung durch den rassistischen Bürgermeister, die kommunale Polizei und viele Nachbarn/-innen, die sie, die aus einer der ältesten Familien der Stadt stammt, als Verräterin betrachten. Mercedes lässt sich nicht von böswilligen, gegen sie gerichteten Plakaten und Flugblättern an Wänden und in Bars einschüchtern. Sie geht ihren Weg, im Wissen, dass ihre Arbeit gebraucht wird. Dank ihrer inneren Stärke hat sie nie gezögert, freiwillig für die marginalisiertesten Menschen in Almeria zu arbeiten: die Wanderarbeiter/-innen in den weiträumigen Treibhäusern und Gemüse-Verpackungslagern, die verachtet werden, unter demütigenden Arbeitsbedingungen leiden, keinen Zugang zu Bars und öffentlichen Plätzen haben und zwischen Treibhäusern in alten Hütten und Plastikbuden ohne fließendes Wasser leben.
Heute empfängt Mercedes Journalisten/-innen und ein deutsches Fernsehteam. Statt mit ihnen zu sprechen, führt sie sie zu den Treibhäusern, den Plastik- und Papphütten, so dass die Medien auf den Horror des Lebens unter freiem Himmel, auf der Straße und ohne anständige Mahlzeit oder auf Krankheit inmitten weggeworfenen Plastiks aufmerksam werden. Freiwillige der Vereinigung Progressiver Frauen legen heute der lokalen Behörde dringende Dokumente vor. Andere begleiten einen kranken Wanderarbeiter ohne Papiere ins Krankenhaus und wenig später beginnt in ihrem Büro der Spanischkurs.
Es betrübt Mercedes, dass die Behörden ihre Pflichten nicht erfüllen und dass Sozialarbeiter/-innen Hindernisse schaffen, um sie von ihrem Engagement für soziale Gerechtigkeit abzuhalten.

Association of Progressive Women, El Ejido (AMP) (Vereinigung Progressiver Frauen El Ejido)
Europa | Spanien

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