Rosario Ibarra de Piedra(Mexiko)


Peacewomen  «Die Hoffnung unter uns stirbt nie. Wir haben unsere Saat in der Dunkelheit gesät. Und die Blumen, die wir geerntet haben, sind die vermissten Personen, die wir finden konnten.»
Sie hat sich selbst erschaffen. Durch starke Handlungen und Worte kultivierte sie ihre Persönlichkeit, begleitet von Menschen wie sie selbst. Mit den Zügeln ihres Lebens in ihren Händen beharrt Rosario Ibarra hartnäckig auf Gerechtigkeit. Sie formte ihre Geschichte selbst und schreibt darüber in Briefen an einen vermissten Sohn. Nachdem sie 78 Jahre ihres Lebens dem Aktivismus gegen Straffreiheit von Verbrechern/-innen gewidmet hat, träumt diese mexikanische Frau von einer Welt ohne Nationen, Ausbeutung und Verfolgung.
“Eine friedliche Welt ist eine, in der eine Frau wie ich nicht berühmt dafür sein dürfte, die Mutter eines vermissten Sohnes zu sein. Ein Kampf wie dieser dürfte nicht einmal existieren.” Doch dieser Kampf existiert, und Rosario Ibarra, zusammen mit anderen Frauen und Männern, hat versprochen, ihn nie aufzugeben. In ganz Mexiko wird ihr Name für ihre unerschütterliche Loyalität der Sache der Gerechtigkeit gegenüber respektiert. “Nein, ich werde nicht müde. Wie können wir müde werden? Es ist nicht irgendeine einfache Sache, die sie uns weggenommen haben. Sie haben einen Sohn weggenommen, einen Ehemann, eine Schwester. Diese Bande werden nie gebrochen. Unsere Minimalforderung ist die nach dem Maximum und das Maximum ist das Minimum. Ein Sohn oder Bruder ist nicht verhandelbar. Man kann über ein Gehalt oder ein Stück Land verhandeln, aber nicht über ein menschliches Leben – ein menschliches Leben, aus unserem Schoß geboren oder uns verbunden durch Blut, durch Zuneigung oder durch Seelenverwandtschaft und Überzeugungen.”
Von einem riesigen Foto lächelt Rosario Ibarras Sohn, zur Zeit des Fotos 21 Jahre alt und seit 30 Jahren vermisst, seine Mutter an. Er wurde 1975 verhaftet. Sie sucht noch immer nach ihm, wie sie auch mit anderen Frauen zusammenarbeitet, um nach anderen vermissten Söhnen und Töchtern zu suchen. Sieben Hungerstreiks und Hunderte anderer Aktionen sind Teil der persönlichen und kollektiven Geschichte des Eureka-Komitees wie auch ihres Erfolgs: 148 vermisste Personen sind gefunden worden. “Ich glaube, dass wir Frieden erreichen werden, denn es gibt viele gute Menschen auf diesem Planeten. Wir sollten das Gute und das Vertrauen den Menschen auf der ganzen Welt einpflanzen, die für Freiheit kämpfen. Zu sehen, dass Grenzen aufgehoben werden, zu sehen, dass es keine Rassen- oder Klassenunterschiede gibt, dass es nur eine Menschheit gibt und wir alle Bürger/-innen der Welt sind.”
Comité Eureka (Eureka-Komitee)
Lateinamerika und die Karibik | Mexiko

This post is also available in English.