Maire-Bopp Allport Dupont (Französisch-Polynesien)


 

Peacewomen

«Die USA hatten 2001 ein Militärbudget von $393 Billionen. Wenn so viel Geld für das Militär ausgegeben werden kann, bin ich sicher, dass wir für HIV und Aids ebenso viel ausgeben können.»

Kolonisation, Atomtests und die Ausbreitung von Aids haben den Frieden und das Paradies der Pazifischen Inseln zerstört. Maire-Bopp Allport, Atomgegenerin und Aids-Aktivistin aus Tahiti, ist Gründerin von PIAF und unterstützt Inselbewohner/-innen im Leben mit HIV/Aids. Als Journalistin half Maire, das Thema Aids auf die pazifische Tagesordnung zu bringen, indem sie ihren eigenen HIV-positiven Zustand mutig auf einer regionalen Medienkonferenz ansprach. Als Mitglied der NFIP setzt sich Maire für Frieden und menschliche Sicherheit in Französisch-Polynesien und im Pazifik ein.

2002: Abschlusszeremonie der Weltaidskonferenz in Barcelona. Bill Clinton soll Nelson Mandela ankündigen. Maire-Bopp Allport, eine junge Tahitianerin, tritt vor, um den früheren US-Präsidenten anzukündigen. Sie ist eine von vielen Menschen auf den Pazifischen Inseln, die mit HIV/Aids leben – eine Frau mit dem Mut, Tabus zu brechen und die Epidemie anzusprechen, die den Pazifik und die Welt heimsucht. In Barcelona betont Maire, dass HIV/Aids ein Sicherheitsproblem ist: “Die USA hatten 2001 ein Militärbudget von $393 Billionen. Aber ich wünsche mir Frieden, denn in der heutigen Welt und in meinem Land ist das Ausmaß der Gewalt so groß, dass es uns hindert, das nötige Bewusstsein zur Verhinderung der Ausbreitung von HIV/Aids zu vermitteln.”
Bei Maire, geboren in Tahiti, wurde 1998 während ihres Studiums an der Südpazifischen Universität in Fidschi die Diagnose gestellt. Innerhalb weniger Monate, als eine der ersten Insulaner/-innen, die an die Öffentlichkeit gingen, gab sie ihren HIV-positiven Zustand bei einer regionalen Medienkonferenz bekannt. Die Kollegen/-innen lauschten in absoluter Stille ihrer bewegenden Rede über die Herausforderungen des Lebens mit der Krankheit. Journalisten/-innen sind selten um Worte verlegen, aber vor ihrer Tapferkeit und ihrem Mut verstummten sie. Auf die Frage, ob sie ihren Namen verwenden dürften, antwortete Maire: “Natürlich. Darum bin ich hier.” Heute ist Maire Vorsitzende von PIAF und unterstützt Insulaner/-innen im Leben mit HIV/Aids. Sie glaubt, dass die Betroffenen sich gegen das mit Aids verbundene Stigma auflehnen müssen. Inzwischen reist Maire von den Cook-Inseln aus durch den Pazifik, um zu jungen Menschen, Eltern, Politikern/-innen und Geistlichen über die Krankheit und ihre Prävention zu sprechen. Als Atomgegnerin und Journalistin arbeitet sie weiterhin mit ihrem Volk, den Maohi, das 30 Jahre unter französischen Atomtests zu leiden hatte.

Pacific Island Aids Foundation (PIAF) (Aidsstiftung der Pazifischen Inseln); Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) (Internationaler Frauenbund für Frieden und Freiheit); Nuclear Free and Independent Pacific Movement (NFIP) (Bewegung für einen Atomfreien und Unabhängigen Pazifik)
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