Nina Kolybashkina (Ukraine)


 

Peacewomen

«Wenn nicht ich – wer dann?»

Nina Kolybaschkina, geboren 1958, hat in verschiedenen Teilen der Welt im Bereich von Zivilgesellschaft und demokratischer Führung, Konfliktprävention und Aufbau von NGOs gearbeitet. Sie war Beamtin für Stadt- und Gemeindeentwicklung bei der Übergangsverwaltungsmission der UN im Kosovo (UNMIK). Sie hat auch Erfahrungen in der Arbeit mit Minderheiten und Jugendlichen. Nina war Gründungsmitglied der Association of Youth Centers (Vereinigung der Jugendzentren). Gemeinsam mit der UN Youth Foundation bereitete sie die Young Peace Builders’ Conference (Konferenz für Junge Friedensarbeiter/-innen) vor, die 2005 auf der Krim abgehalten wurde.

“Bei der gemeinsamen Friedensstiftung ist meine bescheidene Rolle die einer Übersetzerin”, sagt Nina Kolybaschkina. Ihre Karriere begann als Übersetzerin für ein UN-Bauprojekt in Simferopol. Dabei lernte sie, dass Übersetzen nicht nur das Wechseln zwischen Sprachen verlangt, sondern auch das Herausfinden von Gemeinsamkeiten in den Denksystemen verschiedener Gruppen. Als sie später in sozialen Projekten arbeitete, erkannte sie: Die Bereitstellung grundlegender Sozialdienste war vor allem das Übersetzen der Bedürfnisse der Gemeindemitglieder in die Sprache von Projektvorschlägen und politischen Empfehlungen. Zunächst war sie Projektleiterin bei der Mission der UN im Kosovo, dann half sie bei der Umsiedlung von Menschen, vor allem der muslimischen Krim-Tataren. Durch die Arbeit in den Siedlungen wurde sie auf die Unterschiede in Kultur und Religion, aber auch auf Ähnlichkeiten der sozialen Probleme aufmerksam. Als sie kürzlich im Kosovo einen Dialog zwischen albanischen und serbischen Verwaltungsbeamten/-innen über allgemeine Probleme in der Gemeinde Orahovac/Rahovec herstellte, bekam sie einen Eindruck von den sozialen und wirtschaftlichen Kosten eines Krieges und den Schwierigkeiten der Versöhnung. Ihr wurde klar, dass Prävention besser ist als Heilen. Besonders wirksam sind Präventionsstrategien bei jungen Menschen, und deshalb konzentrierte sich Nina auf der Krim vor allem auf sie, nicht nur als UN-Beamtin, sondern auch als aktive Bürgerin. Sie unternahm Trainings- und Öffentlichkeitskampagnen für Konfliktprävention und Erziehung der Jugendlichen zu Toleranz. Nina war Gründungsmitglied der Association of Youth Centers (Vereinigung der Jugendzentren). Gemeinsam mit der UN Youth Foundation bereitete sie die Young Peace Builders’ Conference (Konferenz für Junge Friedensarbeiter/-innen) vor, die 2005 auf der Krim abgehalten wurde. Nina vertritt die besondere Generation der zu Zeiten des Sowjetsystems Geborenen, die aber die Gelegenheit bekam, in einer demokratischen Welt zu leben.

Department of Social Policy and Social Work, Oxford University (Fakultät für Sozialpolitik und Sozialarbeit der Universität Oxford); Center for Ethnic and Social Studies (Zentrum für Ethnische und Soziale Studien); Network of Intercultural Exchange and Interethnic Tolerance (Netzwerk Interkulturellen Austauschs und Interethnischer Toleranz)
International | Ukraine

 

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