Tran Thi Lanh (Vietnam)


 

Peacewomen

«Unser Pfad, unsere Vision und das Streben aller uns angegliederter Organisationen ist, indigenen Frauen und isolierten Gemeinden Vertrauen, Selbstwertgefühl und Entscheidungskraft zurückzugeben.»

Im Schicksal einer Nation spielen Wassereinzugsgebiete eine zentrale Rolle. Die 53 indigenen Gemeinden im Einzugsgebiet nahe der vietnamesischen Grenzen sind die einzigen, die die Waldbestände schützen. Eine tragfähige Existenz für diese Gemeinden zu fördern bedeutet, ihr Bewusstsein zu stärken, aus eigener Kraft und auf ihren Rechten auf natürliche Ressourcen gegründet, ein harmonisches Leben aufzubauen. Tran Thi Lanh ist eine einzigartige vietnamesische Intellektuelle, die ihr Leben der Sorge um die im Gebiet der Flussniederung des Mekong lebenden, gefährdeten indigenen Frauen und Kinder widmet.

In den letzten 14 Jahre haben Tran Thi Lanh und 180 Kollegen/-innen der oben genannten NGOs TEW, CHESH und CIRD 61.799 Frauen und Kindern dabei geholfen, ihr Selbstbewusstsein wiederzugewinnen, indem sie ihnen die Notwendigkeit bewusst gemacht haben, ihr Leben durch die Kontrolle über ihre natürlichen Ressourcen zu verbessern. Die Beurkundung der Rechte auf Landnutzung für Grundbesitzerinnen wurde von TEW 1997 als erstes für Xinh-Mun-Frauen realisiert. Vietnams Regierung erkannte endlich die Rolle von Frauen im Management natürlicher Ressourcen an und schloss sie 2003 in das überarbeitete Landgesetz ein. Aufgrund von Trans Arbeit wurden 12.401 indigenen Frauen offizielle Landnutzungsrechte zuerkannt und über 35.000 Hektar Waldflächen 8.000 Haushalten zugewiesen. Tran arbeitet mit Gruppen indigener Frauen zusammen, um Wege zur Schaffung von Raum für ihre Existenz zu finden, Strategien zur Dezentralisierung des Rechts auf natürliche Ressourcen und ökologische Vielfalt zu ermitteln und die traditionellen kulturellen Werte – unter Achtung ihrer verschiedenen sozialen, natürlichen, kulturellen, politischen und ethischen Eigenschaften – zu pflegen.
Mit tausenden Bauern und Bäuerinnen arbeitet Tran weiter daran, Einfluss und Konsequenzen der Zentralisierung natürlicher Ressourcen zu untersuchen und wirtschaftliche, soziale und politische Lösungen zu finden, die individuelle Rechte bei gleichzeitiger Wahrung kultureller Werte schützen. “Unsere natürlichen Ressourcen zu respektieren und auf sie zu hören, wird Katastrophen verhindern. Solidarität und Nichtdiskriminierung lassen eine friedliche Welt wachsen”, sagt sie. Seit 1989 ist die Arbeit von Tran und den angegliederten NGOs entscheidend für die Entwicklungsziele der vietnamesischen Regierung zur nachhaltigen Entwicklung. Für das langfristige Überleben der 53 indigenen Gemeinden in den Wassereinzugsgebieten sind sie sogar noch entscheidender.

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