Swanee Hunt (Vereinigten Staaten von Amerika)


 

Peacewomen

«Volle Demokratie erfordert die volle Mitwirkung von Frauen. Eure Stimmen sind lebenswichtig – fürs Leben notwendig. Eine Demokratie muss, um völlig lebendig zu sein, alle Bürgerinnen und Bürger erfassen.»

Swanee Hunt unterstützt Politik, die sich auf Frauen auf der ganzen Welt auswirkt. Als Botschafterin in Wien lancierte sie die “Vital Voices” (VV) Demokratie-Konferenz, die 320 internationale Frauenrechtlerinnen aus Wirtschaft, Recht und Politik vereinte. Die Konferenz regte zur Gründung von VV in Nordirland, Amerika, Russland, im Baltikum, den Nordländern u.a. an. Heute ist VV eine globale Partnerschaft für Frauen für den Aufbau von Demokratien, starken Wirtschaften und Frieden. Swanee Hunt hat ihren Einfluss für den Kontakt zu Politikern/-innen und Würdenträger/-innen aus der ganzen Welt genutzt.

Als Swanee Hunt 1997 die Vital Voices Konferenz eröffnete, erzählte sie von ihrem Leben als Tochter eines wohlhabenden texanischen Geschäftsmanns. In ihren 1920ern besichtigte sie einmal ein neues Hotel ihrer Familie: “Die Manager hatten jede Suite nach einer bedeutenden Persönlichkeit der Stadt benannt. Ich stellte fest, dass es nur Männer waren. ‘Wo sind die Frauen?’, fragte ich. ‘Frauen? Wir haben keine bedeutenden Frauen in der Stadtgeschichte gefunden. Es gibt keine’, sagte man mir. Irgendwie konnte ich das nicht glauben. Ich heuerte meine eigene Wissenschaftlerin an. Sie fand heraus, dass, während Männer 150 Jahr lang Schlachthäuser bauten und Löcher in die Erde bohrten, Frauen Krankenhäuser, Schulen und das Postamt gegründet hatten. Sie sehen, es ist wichtig, wer die Geschichtsbücher schreibt.”
Eine reiche Familie, ein Bachelor in Philosophie, zwei Master in Psychologie und Religion und einen Doktor in Theologie ermöglichten Swanee ein privilegiertes Leben. Sie setzte sich dennoch ihr ganzes Leben lang für die Entrechteten ein. Als Botschafterin in Wien dehnte sie ihren Einfluss auf den benachbarten Balkan aus und richtete Friedensverhandlungen und Friedenssymposien aus. Sie sammelte Bücher für die geplünderte Nationalbibliothek von Sarajevo, Bäume für nach der Belagerung verwüstete Parks und sechs Tonnen Musikinstrumente für zerstörte bosnische Schulen. Sie arbeitete mit bosnischen Frauen und Religionsführern, die sich entlang der ehemaligen Kriegslinien die Hand reichten, und beschrieb das Erlebte in ihrem Buch “This was Not Our War” (Das war nicht unser Krieg).
Nach dem Botschaftsposten wurde sie Leiterin des Programms Frauen und Öffentliche Ordnung an der J.F. Kennedy School of Government. Hier gründete sie “Women Waging for Peace” (Frauen Kämpfen um Frieden), ein revolutionäres Programm zur weltweiten Vernetzung von führenden Frauen aus Konfliktregionen und Politiker/-innen.

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