Zuleika Alembert (Brasilien)


 

Peacewomen

«Heute bin ich mir dessen bewusst, dass Frauen erst dann frei sein werden, wenn das Umweltproblem gelöst ist. Solange ich noch eine Spur Leben in mir habe, werde ich es diesen beiden Anliegen widmen.»

Der politische Kampfgeist von Zuleika Alembert (geboren 1922) erwachte im Kampf gegen die Diktatur Getúlio Vargas während des Estado Novo (1937 – 1945), der Neue Staat der zweiten Phase der ersten Vargas-Regierung. Als Mitglied der Kommunistischen Partei wurde sie zur Abgeordneten in die verfassungsgebende Versammlung des Staates São Paulo gewählt. Sie kämpfte für die Formulierung von politischen Prinzipien, besonders Frauen gegenüber und war Mitbegründerin des Staatsrats zur Stellung der Frau in São Paulo. Seit 1992 unterstützt sie den Ökofeminismus.

Zuleika Alember, die mit 83 allein in Rio lebt, ist eine Frau, die körperliche Kraft und vor allem ein beeindruckendes intellektuelles Wissen ausstrahlt, wenn es darum geht, die Verbindung zwischen Umweltschutz und Gender-Gleichheit zu verteidigen. Als Kongressabgeordnete verteidigte sie das Weihnachtsgeld, das zum 13. Gehalt führte. Als Kämpferin der Kommunistischen Partei in den 1940er Jahren begann sie, die Einbeziehung von Gender-Fragen in den marxistischen Kampf zu unterstützen. Viele Jahre lang betrachtete sie sich selbst als “Marxistin, die früh Frauenprobleme studierte”. In den 1980er Jahren nahm sie eine feministische Identität innerhalb der Partei an und drei Jahre später verließ sie die Partei und verschrieb sich ganz diesem Anliegen.
Ihr kommunistischer Kampfgeist setzte ein, als sie in den 1940er Jahren Kongressabgeordnete war. Als die Kommunistische Partei für illegal erklärt wurde, verlor sie das Recht, ihre Amtszeit zu Ende zu führen. 1951 bis 1954 war sie Generalsekretärin der Kommunistischen Jugend. Zehn Jahre später musste sie wegen Verfolgung infolge des Militärputsches ihre Mission illegal weiterführen. Im Exil kämpfte sie gegen den Vietnamkrieg, stand anderen exilierten Brasilianern/-innen zur Seite und war Mitbegründerin des Komitees im Ausland Lebender Brasilianischer Frauen, das Flüchtlingen half, die auf der Flucht vor dem Militärputsch, der Salvador Allende in Chile aus dem Präsidentenamt gestürzt hatte, in Paris ankamen.
Sie hat acht Bücher geschrieben und zuletzt eine Sammlung von Artikeln mit dem Titel “Women in History – The History of Women” (Frauen in der Geschichte – Die Geschichte der Frauen) herausgegeben. Zuleika bestätigt, dass Demokratie ein wesentlicher Aspekt der Suche nach Gender-Gleichheit ist. “Solange in Brasilien nur 10 Prozent der gewählten Funktionen von Frauen besetzt werden, können wir nicht sagen, dass Demokratie Wirklichkeit ist.”
Lateinamerika und die Karibik | Brasilien

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