Sandhya Roy (Bangladesch)


 

«Ich begann meine Karriere mit einem Traum – dass ich für die Menschen arbeiten und einen Wandel in der Gesellschaft herbeiführen werde. Ich glaube immer noch, dass Wandel möglich ist, und ich arbeite hart dafür. »

Sandhyra Roy (geboren 1954) war erst 17, als sie ihr Zuhause verließ, um den im Krieg in Bangladesch 1971 verwundet Soldaten zu helfen. Bei Kriegsende war Sandhyra viel zu sehr in ihre Arbeit vertieft, um nach Hause zurückzukehren. Stattdessen schloss sie sich Gonoshasthya Kendra (Gesundheitszentrum des Volkes) an, einer NGO, die daran arbeitet, ein am Volk ausgerichtetes Gesundheitssystem aufzubauen. Seit mehr als 30 Jahren wehrt sie sich gegen Gender-Stereotypen, kämpft gegen Fundamentalisten/-innen, die sie klein halten wollen, und arbeitet auf ihren Traum hin: ein ganzheitliches Gesundheitssystem.

Sandhya Roy war eine junge Frau, als 1971 der Krieg in Bangladesch für die Unabhängigkeit von Pakistan ausbrach. Sie folgte der Aufforderung einiger Ärzte/-innen und verließ das Elternhaus und die Schule mit 17 Jahren, um sich Aktionen zur Rettung und Behandlung zuschließen. Bei Kriegsende hatte Sandhya erkannt, dass sie viel zu tief mit ihrer Arbeit verbunden war, um nach Hause zurückzukehren oder die Schule zu beenden. 1972 gründete eine Gruppe von Ärzten und Ärztinnen GK. Beeindruckt von deren Vision eines am Volk ausgerichteten Gesundheitszentrums, entschloss sich Sandhya bei GK mitzuarbeiten. Das Team von GK war sich im Klaren, dass ausgebildete Sanitäter/-innen gebraucht wurden, um Gesundheitsversorgung zu den Menschen zu bringen. Sandhya gehörte zur ersten Gruppe, die zu medizinischen Hilfskräften ausgebildet wurde. Ihre Arbeit mit GK war in mancher Hinsicht bahnbrechend: Es war ihre Idee, dass Frauen als Fahrerinnen und für die Wartung der Boiler ausgebildet werden sollten, beides Jobs, die die herrschenden Gender-Stereotypen in Frage stellten. Ihre Überzeugung, dass die Verarmten und Entmachteten selbst aktiv Veränderungen bewirken können, statt nur passiv Hilfe zu empfangen, treibt sie bei ihrer Arbeit an.
Während Sandhya die Entscheidung über die Art der Arbeit, die sie tun wollte, leicht fiel, war das nicht der Fall im Hinblick auf das Leben, das sie gewählt hatte. Neben den fast obligatorischen Drohungen und Gewalt, musste Sandhya auch den Vorurteilen der Menschen gegen eine alleinstehende Frau in einem nicht-traditionellen Beruf trotzen. Sie sagt: “Nach der Unabhängigkeit begann ich meine Karriere mit einem Traum – dass ich für die Menschen arbeiten und einen Wandel in der Gesellschaft herbeiführen werde. Ich glaube immer noch, dass Wandel möglich ist, und dafür arbeite ich hart.”

Gonoshasthya Kendra (GK) (Gesundheitszentrum des Volkes)
Südasien | Bangladesch

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