Frances Iona Erlinger-Ford(Saint Lucia)


Peacewomen
  «Das Schicksal der Menschheit hängt in großem Maße davon ab, dass Frauen die Hauptrolle im Kampf um den Frieden spielen.»

Ihre Familie lehrte sie die Liebe zu gesellschaftlichem Engagement und der Arbeit in lokalen Organisationen. Sie war eine herausragende Schülerin, konnte jedoch nicht auf die Universität gehen, da die wenigen Auslandsstipendien für männliche Studenten reserviert waren. Frances Iona Erlinger-Ford, in Santa Lucia geboren, verstand das nicht. Sie verstand auch nicht, dass häusliche Gewalt sich ungestraft ausbreitete und dass die Rechte der Frauen nicht anerkannt wurden. Sie warb um Gleichgesinnte, bot Konferenzen an und bereitete Workshops vor. Sie wurde Leiterin des Krisenzentrums Santa Lucia.

Frances Iona Erlinger-Ford, geboren in Santa Lucia, ist das dritte von sieben Kindern. Als sie erst 15 Jahre alt war, erreichte sie den ersten Platz in den Cambridge Examen, aber eine weiterführende Ausbildung wurde ihr wegen des Mangels an Universitätseinrichtungen in der Karibik verweigert. Darüber hinaus litt sie unter Diskriminierung: Warum konnten die männlichen Studenten im Ausland mit Stipendien studieren, sie aber nicht? Die Schranken wurden ihr auferlegt und sie musste dagegen ankämpfen. Sie fing sehr früh an, dafür zu arbeiten, dass die Regierung von Santa Lucia die UN-Konvention über die Eliminierung Aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Kinder respektierte. Sie war Mitglied des Ausschusses zur Interessenvertretung der Frauen im Sozialministerium der Regierung, das sich später zum Frauenministerium entwickelte.
Mit der Hilfe des Klubs der Akademikerinnen und Geschäftsfrauen, dessen Präsidentin sie war, und des Nationalrates für Freiwillige Frauenorganisationen gründete sie 1988 das Krisenzentrum Santa Lucia. Ihre Mission: unermüdliche Arbeit, um alle Formen häuslicher Gewalt und gesellschaftlicher Misshandlung zu beenden. Aber sie ging auch noch weiter, sie blieb nicht stehen. Sie bemühte sich um Verständnis, dass sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Frau, sondern auch auf die Familien ausrichten sollte, mit derselben Sorge für Männer und Kinder. Die Regierung stellte dem Krisenzentrum in den ersten drei Jahren Räumlichkeiten zur Verfügung. Mit Spenden konnten sie Ausrüstung und Möbel kaufen. Die Rechtshilfe für Klienten/-innen ohne eigene Mittel wurde durch die Katholische Kirche möglich. Die Angestellten in der Verwaltung und Beratung boten acht Stunden täglicher Arbeit an. Bis heute wurde 6.000 Opfern geholfen und mit ihrer unermüdlichen Arbeit konnte Frances Iona Erlinger-Ford andere Krisenzentren in der Karibik eröffnen.

Centro de Crisis de Santa Lucía (Krisenzentrum Santa Lucia)
Lateinamerika und die Karibik | Saint Lucia

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