Haydee B. Yorac(Philippinen)


Peacewomen
  «Man sollte an das glauben, was man tut und alle anderen, mit denen man zusammenarbeitet, davon überzeugen, dass die Arbeit wichtig ist. Und sie dann wie menschliche Wesen behandeln, nicht wie Automaten.»

Ihr Ruf als zähe, kompromisslose und brillante Menschenrechtsanwältin machte Haydee Yorac (geboren 1941) zur naheliegenden Wahl für die schwierigsten Regierungsposten in der Ära nach dem Kriegsrecht. Getrieben von dem Wunsch, dem Land zu helfen, nahm sie die Herausforderung an, in der Kommission für saubere Wahlen (COMELEC) reinen Tisch zu machen, die Nationale Einigungskommission (NUC) zu leiten und das sinkende Ansehen der Präsidialen Kommission für Gute Regierungsführung wiederherzustellen. Haydee Yorac ist heute sicher eine der hervorragendsten und glaubwürdigsten Führungskräfte der Philippinen.

“Fiat justitia ruat coelum” (Lasst Gerechtigkeit geschehen, auch wenn die Himmel einstürzen) – diese Maxime hat Haydee Yorac durch ihre professionelle Karriere geführt. Und sie hat den Menschen auf den Philippinen gut gedient. Die brillante Jura-Professorin wurde zunächst als Mitglied in die Wahlkommission berufen, von 1989 bis 1991 als Vorsitzende. Zu jener Zeit genoss die Wahlkommission bei den Wählern/-innen nur geringe Glaubwürdigkeit. Doch Haydee räumte so gründlich auf, dass sogar Warlords die Waffensperre während der Wahlen beachteten. 1992 wurde sie zur Leiterin der Nationalen Einigungskommission (NUC) benannt, die mit allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten sollte, um die Wurzeln des Aufruhrs und einen Weg zu gerechtem und dauerhaftem Frieden zu finden. Nach Reisen durch das ganze Land empfahl die NUC der Regierung sechs integrierte Wege zum Frieden. 2001 wurde ihr die Führung der Präsidialen Kommission für Gute Regierungsführung (PCGG) übertragen, die das unrechtmäßig erworbene Vermögen des früheren Diktators und seiner Kumpane wiederfinden sollte. 15 Jahre nach ihrer Gründung hatte die PCGG wenig erreicht und stand kurz vor ihrer Abschaffung. Haydee mobilisierte die Mitarbeiter/-innen, die Akten aus dem Chaos zu retten. Sie stellte die Chefbibliothekarin der Rechtsbibliothek der staatlichen Universität ein, die Prozessakten zu organisieren, und lud junge, idealistische Anwälte/-innen ein, die in Teilzeit für weniger als US$ 500 pro Monat zu arbeiten bereit waren. Unter ihrer Leitung erhielt die PCGG US$ 683 Millionen (38 Milliarden philippinische Peso) von Marcos’ Schweizer Konten zurück. Der Oberste Gerichtshof bestätigte, dass die Abgaben und Vermögen aus der Kokosnussernte öffentliche Gelder sind. Damit erhielten 3,4 Millionen Kokosnuss-Bauern und –Bäuerinnen Steuern zurück, die sie während des Kriegsrechts gezwungen waren, für ihre Produkte zu zahlen.

Presidential Commission on Good Government (PCGG) (Präsidiale Kommission für Gute Regierungsführung)
Südostasien | Philippinen

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