June Caridad Pagaduan Lopez(Philippinen)


Peacewomen
  «Meine Hoffnung für die Frauen heißt mehr Freiheit, mehr Mut, die Box zu verlassen, mehr Offenheit, sich selbst auf neue Weise zu sehen.»

June Pagaduan-Lopez (geb. 1951) arbeitet seit über drei Jahrzehnten für den Schutz der Menschenrechte, für psychosoziale Intervention und Anwaltschaft für den Frieden. Als Professorin an der Universität der Philippinen (UP) und als Psychiaterin hat sie Opfern von Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Ländern geholfen und zur Entwicklung eines humaneren Ansatzes in der medizinischen Praxis beigetragen. Während des Kriegsrechtsregimes riskierte sie Festnahme und Haft und wurde persönlich und beruflich wegen ihres Aktivismus verfolgt. Derzeit ist sie Leiterin des Zentrums für Gender- und Frauenforschung der UP.

Die Arbeit von Dr. June Pagaduan-Lopez ist weit bekannt und international angesehen, weil sie sowohl im akademischen Bereich wie auch in globalen Netzwerken arbeitet, die ihr Engagement teilen. Als Ärztin ist sie eine Vorreiterin bei der Bewältigung psychosozialer Traumata. Schon als studentische Aktivistin engagierte sie sich vor und während der Zeit des Kriegsrechts für die Menschenrechte. Nach ihrem Abschluss des Medizinstudiums 1976 und ihrer Facharztausbildung in Psychiatrie 1979 war sie Mitbegründerin der Medizinischen Aktionsgruppe (MAG), einer an den Ursachen arbeitenden NGO, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch das Marcos-Regime medizinisch und psychosozial unterstützte. Ihre Arbeit mit Folteropfern führte zum Aufbau von Philippine Action Against Torture (Handeln gegen Folter, Philippinen). An der Medizinischen Fakultät der UP führte sie einen zehnstündigen Kurs für Studierende der Medizin über Menschenrechte ein, dem einzigen dieser Art im Land, der in den Vordiplom-Lehrplan aufgenommen wurde.
Als Gründungsmitglied des International Rehabilitation Council for Torture Victims (IRCT) hat sie praktizierende Ärzte/-innen in der Erkennung, dem Umgang mit und der Rehabilitation von Folteropfern und anderen Opfern politischer Gewalt auf den Philippinen, in Osttimor, Nepal, Indien, Pakistan, Indonesien, Burma, Kambodscha und dem Kosovo ausgebildet. In Osttimor leitete sie in Zusammenarbeit mit der Übergangsregierung der UN (UNTAET) ein landesweites Forschungsprojekt zu den psychosozialen Auswirkungen von Kriegstraumata. Zurück auf den Philippinen, beschloss June Lopez die Umsetzung des Osttimor-Konzeptes in den vom Krieg zerrütteten Gebieten des muslimischen Mindanao. Mit Mitteln aus dem Ausland und der kommunalen Verwaltung startete sie 2002 “Balik-Kalipay” (Rückkehr zum Glück), ein psychosoziales Interventionsprojekt für Opfer bewaffneter Konflikte. Dieses umfasst heute 15 Dörfer und hat 45 Lehrkräfte sowie über 200 jugendliche Freiwillige ausgebildet.

International Rehabilitation Council for Torture Victims (IRCT) (Intern. Rehabilitationsrat für Folteropfer); University of the Philippines Center for Gender and Women’s Studies (Zentrum für Gender- und Frauenforschung der UP); Sexual Violence Research Initiative of the WHO (Forschungsinitiative der WHO zu Sexueller Gewalt)
Südostasien | Philippinen

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