Violeta Vanesa Delgado Sarmiento(Nicaragua)


Peacewomen
  «Kein Weg ist vorgezeichnet. Der Weg ergibt sich beim Beschreiten – das ist mein Motto. Es stammt aus einem Vers von Antonio Machado. »

Violeta Delgado Sarmiento engagiert sich in Nikaragua für Frauenrechte. Sie kämpft dafür, die politische Rolle von Frauen in Nikaragua zu stärken und ihre Präsenz in der politischen Szene sichtbarer zu machen. “Wir haben es geschafft, dass das Gesetz zur Verhinderung und Sanktionierung von Gewalt gegen Frauen verabschiedet wurde, dass ein Projekt zur Hilfe misshandelter Frauen durchgeführt wurde und vor allem wurde die Ernsthaftigkeit des Problems in unserem Land endlich gesellschaftlich anerkannt.”

“Frauen in meiner Familie haben sich schon immer für Gerechtigkeit eingesetzt. Eines Tages sagte ich mir: Ich kann nicht außen vor bleiben. Wie kann ich mich den Menschen anschließen, die Gewalt und Ungerechtigkeit anprangern, wenn ich doch erst elf Jahre alt bin?” Ihr Vater war, und ist noch, in seinem Denken sehr konservativ. Im Nikaragua seiner Zeit war es niemandem in der Familie erlaubt, an Aktivitäten teilzunehmen, die damals als nur wenig besser als Terrorismus betrachtet wurden.
Während der Sandinistischen Volksrevolution in den 1980er Jahren begann Violeta Vanesa Delgado Sarmiento, ihren Weg auf der Suche nach Gerechtigkeit und sozialer Gleichstellung zu beschreiten. “Ich beschloss, alles um mich herum anzufechten, und machte die ersten Schritte bei der Teilnahme am Nationalen Alphabetisierungskreuzzug”, sagt sie. Von diesem Moment an konnte niemand sie aufhalten. Sie nahm an den Aktivitäten der Jugendabteilung der Sandinistischen Jugendorganisation teil, hauptsächlich in Verbindung mit der Kaffee- und Baumwollernte, sowie der Kampagne für bessere Gesundheit. Doch es war 1993, als sie begann, die Probleme, denen Frauen ausgesetzt sind, wirklich zu erfassen. Mit Gefährtinnen gründete sie die Kommission für Junge Frauen und beschloss dann, an den Vorbereitungen für die 4. Weltfrauenkonferenz teilzunehmen. 1994 wurde sie Generalsekretärin des Frauennetzwerks gegen Gewalt. Sie war erst 24 Jahre alt!
“Zwei wesentliche Erfahrungen haben mein Leben geprägt: Die erste war, als ich die Anklage von Zoilamérica Narváez unterstützte, die aussagte, dass sie von ihrem Stiefvater Daniel Ortega, zu der Zeit Präsident der Republik, vergewaltigt worden war. Das zweite wichtige Ereignis war, als ich das Recht eines jungen Mädchens auf den Abbruch ihrer ungewollten Schwangerschaft, die von einer Vergewaltigung herrührte, verteidigte. Für mich ist das Recht zu leben eine Frage der Ehre.”

Women’s Network against Violence (Frauennetzwerk gegen Gewalt)
Lateinamerika und die Karibik | Nicaragua

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