Angelica Edna Calo Livne (Israel)


 

Peacewomen

«Verschiedene Kulturen, die Traditionen von anderen Menschen mit anderen Religionen, anderer Rasse und Nationalität zu verstehen, ist etwas, das man Kinder von klein auf lehren muss. »

Angelica E.C. Livne ist Pädagogin und Advokatin für Frieden durch Kunst unter Kindern unterschiedlicher religiöser und kultureller Herkunft. 2002 gründete sie das Regenbogentheater im Oberen Galiläa, in dem jüdische, arabische und christliche Jugendliche, Muslime und Muslimas, Drusen und Drusinnen durch Mimik und Tanz erzählen, was in ihnen, die in einem Land im Kriegszustand leben, vorgeht. Mit ihren Körpern drücken sie ihre Gedanken aus und ihren brennenden Wunsch, andere zu akzeptieren und von ihnen akzeptiert zu werden. Eines ihrer Projekte hilft Kindern, die bei Terroranschlägen verletzt wurden.

Beim Ausbruch der Intifada 2000 wollte Angelica etwas tun, um eine Veränderung zu bewirken. Sie konnte nicht nur untätig den schrecklichen Ereignissen zusehen, die die Menschen im Nahen Osten und in der ganzen Welt traumatisierten. Ihr Gewissen, ihr Verantwortungsgefühl und eine innere Stimme trieben sie dazu an, Kindern zu helfen, die unter diesen traurigen Bedingungen litten. Angelica lebt in einem Kibbuz nahe der Grenze zum Libanon. Anfänglich glaubten nur wenige, ihr Projekt könnte wichtig sein. Sie arbeitet seit vielen Jahren ehrenamtlich und ihr Lohn sind einzig die glänzenden Augen der Kinder und Erwachsenen, mit denen sie arbeitet. Die Kosten für ihre erste Aufführung über Frieden, Bereshit, bestritt sie aus Ersparnissen der Familie. Die Mitglieder ihres Kibbuz versuchten immer wieder, sie davon zu überzeugen, ihre Projekte aufzugeben, da sie ja nur auf Kunst und Pädagogik basierten und also keine wirkungsvollen Ergebnisse haben könnten. Sie aber ist von der Bedeutung ihres Projekts überzeugt. Angelica wohnt in einem kleinen Haus voller Papier, Bücher und Informationsmaterial über ähnliche Projekte aus aller Welt. Sie hat weder ein Auto noch ein Büro noch andere Erleichterungen, um derartige Projekte zu betreiben. Aber sie schreibt Bücher und Artikel über Pädagogik und führt Projekte durch, um durch den Terror verletzten Kindern zu helfen. Sie gibt Schauspielunterricht, hält Workshops ab und ist im Forum für Juden/Jüdinnen und Araber/-innen tätig. Überdies reist sie mit dem Theater und den verletzten Kindern in gefährdete Gebiete, um die Botschaft von Frieden zu verbreiten. Angelicas Vision vom Frieden: “Ich glaube, dass eine Person, die innerlich reich und zufrieden mit dem ist, was sie hat, die sich ihrer selbst und ihres Glaubens sicher ist, vorbehaltlos andere lieben und akzeptieren kann! Sie hat nicht das Bedürfnis zu herrschen, sich selbst und den eigenen Glauben anderen aufzuzwingen.”

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