Naw Zipporrah Sein (Burma)


 

Peacewomen

«Die Stimmen von vielen Frauen, die nach Frieden, Freiheit und Gleichheit unter den Menschen streben, werden mehr und mehr gehört werden. Sie wird die machtvollste Stimme in der Weltgesellschaft sein.»

Naw Zipporrah Sein wurde 1955 im Dorf Saw Kar Der im Bezirk Kler Lweh Htoo geboren, im Karen-Staat in Burma. Sie wurde zu Hause von ihrer Mutter unterrichtet, bevor sie in der Konfliktzone im Karen-Staat (Kaw Thoo Lie) zur Schule ging, wo sie ihre Ausbildung zur Lehrerin beendete. Aus Sicherheitsgründen suchte sie 1995 Zuflucht in Thailand, wo sie in Flüchtlingslagern Bildung für Karen-Frauen initiierte und förderte. Ab 1998 ging Sein dazu über, für das Zentralkomitee der Karen-Frauenorganisation als Koordinatorin und Geschäftsführerin zu arbeiten; diese Position bekleidet sie noch heute.

Naw Zipporrah Sein wurde geboren, nachdem das Volk der Karen eine Armee gebildet hatten, um gegen Rangoon und für ihr Recht auf Selbstverwaltung und Souveränität zu kämpfen. Ihre Familie war Teil des revolutionären Kampfes der Karen, so dass sie oft umziehen mussten, um der Verfolgung durch die burmesische Armee zu entfliehen. 1995 musste Sein Burma verlassen und suchte Zuflucht in Thailand. Obwohl man sie und ihre Landsleute nicht als Flüchtlinge anerkannte, nutzte sie ihr Wissen, um die Bildung für Karen-Frauen zu fördern, indem sie Gruppen von Karen-Lehrkräften beriet. 1995 arbeitete Sein als Koordinatorin und Geschäftsführerin für das Zentralkomitee der Karen Frauenorganisation (KWO), aber nach zwei Jahren kehrte sie zu ihrer Vollzeitarbeit als Lehrerin zurück.
Im KWO arbeitete Sein in sieben Flüchtlingslagern entlang der Grenze zwischen Burma und Thailand und im Innern des Karen-Staates und half dort Frauen, die mit familiären Problemen wie sexueller Gewalt und Drogenmissbrauch zu tun haben, und Waisen und Kindern, die alleine geflüchtet sind. Sein gründete eine Schule für junge Frauen, um die Führungsfähigkeiten der Frauen zu entwickeln. Sie begann Programme für Erwachsenenbildung, Alphabetisierung, Spendenakquise, gründete ein Frauenhaus, eine Krankenpflegeschule, ein Sonderschulprogramm und ein Spielzeug-Tausch-Programm. 2003 trainierte Sein die Mitarbeiter/-innen des KWO, um Informationen über von der burmesichen Armee vergewaltigte Frauen zu sammeln. Die Informationen wurden im Bericht “Shattering Silence” (das Schweigen erschüttern) zusammengestellt, der auf der 60. Versammlung des Hohen Kommissariats der Menschenrechte der UN 2004 in Genua veröffentlicht wurde. Sein hat auch für andere Initiativen gearbeitet, um Frieden, Freiheit und Gleichheit für ethnische Gruppen zu erreichen, einschließlich der Bemühungen für eine nationale Versöhnung 2002.

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