Sara (Uganda)


 

«Die Menschen sind sehr gierig: Sie kämen zurecht, wenn sie teilen lernen könnten.»

Sara ist ein 18-jähriger Flüchtling in Großbritannien. Sie hat ihre Eltern verloren, wurde vergewaltigt und bemüht sich, aus diesen grausamen Erlebnissen ein positives Beispiel für ihr Kind zu werden. Sie kam 2003 allein und beschämt wegen ihrer Schwangerschaft an. Sie trat dem Mutter-und-Kind-Club des St. George-Hospitals bei. Heute vertritt sie den Flüchtlingsrat und nutzt ihr Schreibtalent, um ihre Lebensgeschichte zu erzählen. So begegnet sie Vorurteilen gegenüber Asylsuchenden und minderjährigen Müttern und trägt zum öffentlichen Verständnis für sie bei. Ihr Name ist aus Sicherheitsgründen verkürzt.

Sie hatte alles, was sich ein junges Mädchen wünschen kann: eine liebevolle Familie, Freunde/-innen und konnte zur Schule gehen. Ihr Leben wurde von Soldaten zerstört, die ihre Eltern brutal ermordeten, sie selbst folterten und vergewaltigten und wie tot zurückließen. Mit nur 16 Jahren hatte Sara die bittere Seite des Lebens kennengelernt.
Ihr Vater war verdächtigt worden, Waffen und Logistik an die Rebellen zu liefern, die die Regierung von Uganda bekämpfen. Nach dem Mord an ihren Eltern war auch ihr Leben in Gefahr, weil die Beamten annahmen, dass sie nützliche Informationen über den Waffenhandel und ihre Bewegung hatte.
Ein Krankenhausarzt rettete sie. Er redete ihr zu, zu essen und zu trinken, um zu Kräften zu kommen und versprach, ihr bei der Flucht zu helfen. Er hat sein Wort gehalten.
Ein Begleiter ließ das junge Mädchen an einem fremden Flughafen in einem fremden Land zurück. Sie war schwanger und fühlte sich elend und musste sich zum Flüchtlingsrat in Brixton durchschlagen, um Hilfe zu finden. Sara hatte alles verloren: Familie, Freunde/-innen, Kultur und Schule. Über Nacht war sie vom Kind zur Erwachsenen geworden und musste sich mit einem ganz neuen Leben befassen. Aber sie ließ sich von der Bitterkeit nicht unterkriegen. Das Ungeborene sollte ihre Hoffnung und ihre neue Familie sein.
Sara nutzt die traumatische Erfahrungen, um andere zu ermutigen; sie setzt sich für Flüchtlinge und Asylsuchende ein, hilft dem Flüchtlingsrat und Save the Children’s Fund. Und sie benutzt ihre Geschichte auch öffentlich als Beispiel dafür, warum Menschen Asyl suchen. Das ugandische Mädchen ist voll Mitgefühl und strebt nach Versöhnung. Trotz der grauenhaften Erlebnisse in ihrer Heimat Uganda schrieb sie Gordon Brown, dem Schatzkanzler, wie Uganda geholfen werden kann, die Millenium-Entwicklungsziele zu erreichen. (Diese junge Mutter einer Tochter ist den Verantwortlichen des Projekts bekannt).

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