Irina Grushevaya (Belarus)


 

Peacewomen

«Wir dürfen Tschernobyl nicht vergessen, Tschernobyl darf niemals und nirgendwo wieder passieren!»

Irina Gruschewaja (geb. 1948), Professorin der deutschen Linguistik, hat die letzten 16 Jahre ihres Lebens humanitären Themen gewidmet. Als Präsidentin der Internationalen Vereinigung für Humanitäre Zusammenarbeit setzt sie sich unermüdlich ein, um das Leben von Kindern und Erwachsenen zu verbessern, die von der Tschernobylkatastrophe betroffen sind. Sie hat mehr als 150.000 Kindern Urlaubsreisen ins Ausland ermöglicht. Andere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Frauenrechte und Sicherheit. Sie organisiert Austausch zwischen der Jugend aus Ost und West und sie ist der Mittelpunkt eines Netzwerks von Gleichgesinnten.

Die nukleare Explosion im Kraftwerk von Tschernobyl im Jahr 1986 brachte Irina Gruschewajas Leben vollkommen durcheinander. Da das Regime das wahre Ausmaß der Katastrophe jahrelang verborgen hatte, nahm Irina erst 1989 das Schicksal ihrer Familie und anderer Menschen in die Hand, als ihre Kinder begannen, Anzeichen von Krankheit zu zeigen. Irina initiierte gemeinsam mit ihrem Ehemann die erste zivile NGO – die Chernobyl Charity (Wohltätigkeitsorganisation Tschernobyl), um die weitreichende Vertuschung des Tschernobyl Desasters aufzudecken und Selbsthilfegruppen in den betroffenen Gebieten zu gründen. Tag für Tag zeigte Irina beharrlich die Wahrheit über Tschernobyl überall einer Vielzahl von Menschen. Sie organisierte Protestaktionen und Unterstützungsgruppen und wurde so eine wichtige Verbindung zwischen Ost und West.
Im Verlauf von 15 Jahren harter Arbeit hat Irina Gruschewaja ein weitläufiges Netzwerk für humanitäre Zusammenarbeit geschaffen und ist dabei eine Friedensbotschafterin und Beschützerin der Bürgerrechte und der Kinderrechte geworden. Im Verlauf dieser hektischen Jahre hat sie Programme und Projekte angestoßen und Massenaktionen organisiert. Dank ihres Engagements für die Wahrheit wissen Menschen auf der ganzen Welt von den Kindern von Tschernobyl und dem bedrückenden Umfeld, in dem sie in Weißrussland leben. In ihrer Heimat – als letzte Diktatur in Europa bezeichnet – reicht Irina, trotz Unterdrückung, Einschüchterungen und Morddrohungen, den Opfern von politischer und gesellschaftlicher Verfolgung, die unter Menschenhandel und Gewalt leiden, eine helfende Hand. Obwohl Irina ihre Aufrufe an die Öffentlichkeit “Hoffnung im Land der Hoffnungslosigkeit“ nennt, steht sie fest für ausschließlich friedliche Mittel ein als einzige Möglichkeit, mit der hoffnungslosen Situation umzugehen.

This post is also available in English.