Maria Domingas Fernandes (Osttimor)


 

Peacewomen

«Marias Aktivismus begann in der Oberschule. Sie wurde eine bekannte Anführerin der Widerstandsbewegung der Frauen gegen die indonesische Besatzung Osttimors nach der Invasion von 1975.»

Maria Fernandes, Aktivistin, Anführerin, Staatsbeamtin und Gründerin der Frauenorganisation Fokupers, hat ihr Lebenswerk im Einsatz für Menschenrechte und Gerechtigkeit für Osttimor in der Schule begonnen. Sie war daran beteiligt, die Bevölkerung zur Stimmabgabe in dem von der UN unterstützten Unabhängigkeitsreferendum 1999 zu mobilisieren und organisierte 2000 den ersten Nationalen Frauenkongress, aus dem eine Nationale Aktionsplattform hervorging. Gegenwärtig leitet sie das Büro für die Förderung von Gleichberechtigung und berät den Ministerpräsidenten in allen Fragen der Gender-Gleichheit.

Maria Fernandes war eine der wichtigsten Anführerinnen der Frauen, die den Widerstand gegen die indonesische Besatzung von Osttimor nach der Invasion 1975 organisierten. Als ihr Kind – so wie Hunderte anderer – an einer mutmaßlich in der indonesischen Vernichtungskampagne gegen das timoresische Volk verabreichten Überdosis starb, schickten sie und ihr Mann internationalen Organisationen Informationsmaterial, um deren Aufmerksamkeit auf diese Übergriffe zu lenken und weitere Tote zu verhindern. Als ihr Mann von den indonesischen Behörden verhaftet wurde, musste sie sich alleine um ihre Kinder kümmern, aber sie unterstützte weiterhin die Widerstandsbewegung gegen die indonesischen Besatzung, insbesondere bei Übergriffen auf Frauen. Sie half mit, den Volksverband der Timoresischen Frauen (OPMT) aufzubauen und arbeitete als Beamtin im Industrie- und Handelsministerium, eine Doppelrolle, die ein großes persönliches Risiko bedeutete. 1994 wurde sie von indonesischen Soldaten verhaftet und wegen ihrer Widerstandstätigkeit bedroht und eingeschüchtert. 1997 gründete sie Fokupers und im Unabhängigkeitsreferendum, das 1999 von der UN unterstützt wurde, half sie mit, die Bevölkerung zur Stimmabgabe zu mobilisieren. Ihre Familie musste daraufhin in die Berge fliehen, um der systematischen Kampagne der Gewalt indonesischer Streitkräfte und Milizen zu entkommen. Aber Maria fuhr damit fort, Hilfe für Kranke zu organisieren und war unter den Ersten, die nach Dili zurückkehrten und der Verwüstung entgegentraten, die die indonesischen Besatzung hinterlassen hatten. Maria organisierte 2000 den ersten Nationalen Frauenkongress, aus dem eine Nationale Aktionsplattform hervorging. Sie kandidierte 2002 bei den ersten nationalen Wahlen und wurde, obwohl sie keinen Sitz gewann, Direktorin des Büros für die Förderung von Gleichberechtigung und direkte Beraterin des Ministerpräsidenten in allen Gender-Fragen.

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