Chinchuluun Naidandorj(Mongolien)


Peacewomen
  «Auf ehrbare und verantwortliche Weise zu leben, zu ändern versuchen, was mich beunruhigt und mit dem anzufangen, was ich auf jeden Fall zu tun vermag.»

Als Kind träumte Chinchuluun Naidandorj davon, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der Maler und Bildhauer war. Später schloss sie ihr Jura-Examen an der Nationalen Universität der Mongolei ab und hat heute die vielleicht wichtigste Stellung in einer Frauen-NGO der Mongolei inne: Sie leitet den Fonds Mongolischer Frauen, den sie 2000 initiiert hat. Zuvor hat sie den Verband der Rechtsanwältinnen, deren Direktorin sie war, zu einer mächtigen Organisation gemacht. Sie ist Gründerin des Menschenrechts- und Entwicklungszentrums (1998), einer führenden Organisation der Zivilgesellschaft in der Mongolei.

Nachdem Chinchuluun Naidandorj 1975, zu der Zeit 18 Jahre alt, ihre Aufnahmeprüfung für die Universität nicht bestanden hatte, fand ihre Mutter in den Archiven des früheren Ministeriums für Öffentliche Sicherheit eine technische Arbeitsstelle für sie. Drei Jahre Arbeit lehrten sie Disziplin und Selbstkontrolle. 1979 begann sie ihr Jura-Studium an der damals Staatlichen Universität der Mongolei. Nach ihrem Jura-Examen wurde sie zur Richterin in einer ländlichen Gegend berufen. Heute bekleidet Chinchuluun als Direktorin von MONES eine der wichtigsten Positionen in der Mongolei. Purevsuren D., Programmkoordinatorin des Fonds, ist stolz auf Chinchuluuns Einsatz: “Der Fonds hat 2004 von 54 Bewerbungen 28 Projekte finanziell unterstützt. Das Gesamtvolumen der Mittel für 2004 entspricht fast 21 Millionen Tugriks.” Bis jetzt haben mehr als 30.000 Personen und 87 Projekte finanzielle Hilfe von dem Fonds erhalten. In einem Interview sagte Chinchuluun: “Auf ehrbare und verantwortliche Weise zu leben, zu ändern versuchen, was mich beunruhigt und mit dem anzufangen, was ich auf jeden Fall zu tun vermag, das ist mein Ziel.” Ihre Taten sind dafür der Beweis. Chinchuluun stand auch in vorderster Reihe bei der Kampagne, den Internationalen Strafgerichtshof zu ratifizieren und ihm beizutreten. In den vergangenen Jahren war sie Gruppenleiterin für 12 größere Projekte, die von internationalen Organisationen finanziert wurden. Besonders wichtig war unter anderem das Projekt zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in der Mongolei. Chinchuluun ist auch eine führende Expertin in Menschen- und Frauenrechten und war die Erste, die landesweite juristische Beratung für Frauen initiierte. Sie rief eine Reihe von Kampagnen für rechtliche Maßnahmen gegen Gewalt in Familien ins Leben und führte sie, was nach sieben Jahren in der Annahme eines Gesetzes zu häuslicher Gewalt durch das mongolische Parlament gipfelte.

Women Lawyer’s Association (Verband der Rechtsanwältinnen)
Mongolian Women’s Fund (MONES) (Fonds Mongolischer Frauen)
Ostasien | Mongolien

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