Ratna Indraswari Ibrahim(Indonesien)


Peacewomen
  «Konflikte und Kriege sind schrecklich, denn sie führen dazu, dass immer mehr Menschen behindert werden, im mehrfachen Sinne des Wortes.»

Ratna Indraswari Ibrahim, geboren 1960, lebt in Ostjava, Indonesien. Mit 13 Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und anderen orthopädischen Leiden, wodurch die Funktion ihrer Arme und Beine permanent behindert war. Ihre Familie ermutigte sie, die Hoffnung trotz der Beschwerden nicht aufzugeben.
Sie schreibt Kurzgeschichten zum Thema Diskriminierung von Frauen, die regelmäßig in indonesischen Zeitungen veröffentlicht werden. Ratna beteiligt sich auch an lokalen Kampagnen für verbesserte Zugangsmöglichkeiten für Behinderte und für die Rettung des Stadtwaldes in ihrer Heimatstadt Malang.

Ratna Indraswari Ibrahim öffnet allen ihre Tür, die über Frauenrechte, die Umwelt oder die Kultur sprechen möchten. “Es ist nicht leicht für mich auszugehen, also biete ich mein Haus als Treffpunkt an”, erklärt sie. Nachdem sie im Alter von 13 Jahren an Kinderlähmung erkrankte, sind Ratnas Arme und Beine permanent geschädigt. Ihre Mutter ermutigte sie, Schriftstellerin zu werden und lehrte sie, trotz ihrer Behinderung unabhängig zu bleiben. Sie ist sich bewusst, dass die meisten Frauen von Kindheit an in der Gesellschaft ungerecht behandelt werden, benachteiligt durch die ungleiche Arbeitsverteilung in der Familie, und sie verwendet Diskriminierung gegen Frauen als Hauptthema in ihren Kurzgeschichten, die in nationalen in Zeitungen veröffentlicht werden.
Ratna hat dezidierte Ansichten bezüglich kultureller Wahrnehmung und der staatlichen Politik. Sie stellt fest, dass Behinderten die Teilnahme am öffentlichen Leben verwehrt wird, weil sie als Fluch für ihre Familien und die Gemeinschaft betrachtet werden. Behinderte Frauen und Kinder, besonders arme und ungebildete, erfahren oft Schikanen und sexuelle Gewalt. Sie drängt die Regierung zu einer Politik, die für eine angemessene Infrastruktur für Menschen mit Behinderungen sorgt.
Ratna begann ihre Kampagne für die Rechte von behinderten Menschen 1977, als sie Bakti Nurani gründete, eine NGO, die sich an internationale Organisationen mit der Bitte wendet, Rollstühle für arme Kinder mit Behinderungen bereitzustellen, und sie trifft sich mit lokalen Gremien zum Thema Zugang zu öffentlichen Einrichtungen. Sie befasst sich auch mit Umweltarbeit durch Entropic Foundation, bei deren Gründung sie mitwirkte. 1998 gründete sie das kulturelle Forum Yayasan Pajoeng. Mit Aktivisten/-innen, Künstlern/-innen und Studierenden, die sich regelmäßig in ihrem Haus treffen, gründete sie das Forum Pelangi (Regenbogenforum) für Frauenrechte, Umwelt und Kultur.

Bakti Nurani
Entropic Foundation (Stiftung Entropie)
Yayasan Pajoeng
Südostasien | Indonesien

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