Ruth Manorama(Indien)


Peacewomen
  «Ich habe riesiges Vertrauen in die Fähigkeit der Armen, nicht nur ihr eigenes Leben zu verwandeln, sondern auch eine gerechte, humane und demokratische Gesellschaft aufzubauen. »

Während sie aufwuchs, sah die 1952 geborene Ruth Manorama, wie ihre Eltern sich mit aktiver Sozialarbeit befassten. Sie wurde und wird ständig mit einer Bandbreite von Belangen in Verbindung gebracht – den Rechten von Slumbewohnern und -bewohnerinnen, Hausarbeitskräften, unorganisierten Arbeitskräften und den Dalit wie auch die Stärkung ausgegrenzter Frauen. Sie sieht die Vernetzung dieser Belange und die gemeinsamen Anliegen, die marginalisierte Menschen auf der ganzen Welt teilen. Ihre Arbeit überschreitet die Grenzen zwischen Basisbewegungen, Massenmobilisierung und internationalen Bewegungen.

Ruth Manorama begann ihre Arbeit mit den Armen der Städte – besonders mit Slumbewohnern und -bewohnerinnen, Arbeiterinnen und Hausarbeitskräften. Das Ergebnis war die Geburt von Stimme der Frauen sowie die Registrierung der Gewerkschaft der Hausangestellten. 1988 gab eine Versammlung von NGO-Führungskräften zum Thema Interventionen durch NGOs den Anstoß für Ruth und gleichgesinnte Menschen, verschiedene Initiativen zu gründen, unter ihnen Frauen in der Entwicklung, eine der besten Ausbildungsinstitutionen für Gender und Entwicklung im Land. Ruth hat ebenfalls maßgeblich dazu beigetragen, dass Dalit-Belange im Mainstream aufgenommen werden, besonders die von Dalit-Frauen. Sie begriff, dass große Massenorganisationen notwendig wären, um Belange aufzugreifen, die die gesellschaftlichen Strukturen riesiger Gebiete betrafen. So wurde der Nationale Bund der Dalit-Frauen geboren. Sie war ebenfalls eingebunden in die Aktivierung der Dalit für die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban, die dem Thema zu internationaler Bekanntheit verhalf.
Ruth hat auch dazu beigetragen, das Bild der Frauenbewegung in Indien als Bewegung der Oberschicht bzw. der gehobenen Kasten aufzulösen. Ihre Arbeit für die Gruppe Südindien bei den Vorbereitungen für die Vierte UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking hatte dabei eine Signalfunktion. Nach der Rückkehr nach Indien beschloss die Beratungsgruppe, dass zehn regionale Mitglieder des Arbeitskreises als Nationale Allianz der Frauen zusammenkommen würden, mit Ruth als Vorsitzender.
“Immer wenn ich entmutigt oder müde bin, reicht ein Blick auf die Hingabe der armen Frauen für ihre Familien und ihre Gesellschaft, um mich wieder zu bewegen”, sagt Ruth. “Ich habe enormes Vertrauen in die Fähigkeit der Armen, nicht nur ihr eigenes Leben zu verwandeln, sondern auch eine gerechte, humane und demokratische Gesellschaft aufzubauen.”

National Alliance of Women (Nationale Allianz der Frauen)
National Federation of Dalit Women (Nationale Bund der Dalit-Frauen)
Women’s Voice (Stimme der Frauen)
Südasien | Indien

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