Mogullamma (Indien)


«Mogullamma, endlich durch ihre motorisierten Rollstuhl mobil geworden, wurde zum Ressourcenzentrum, indem sie Aktivisten und Aktivistinnen für Behinderung in der sozialen Aktivierung und Gemeindeorganisation ausbildet.»

Mogullamma, seit ihrer Kindheit ohne Kraft in den Beinen, ist eine Kämpferin für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie begann bei einer NGO, mit behinderten Menschen zu arbeiten, und wurde schließlich Psychotherapeutin. Mogullamma ist heute hauptsächlich damit beschäftigt, behinderten Frauen Fähigkeiten zur Lebensbewältigung zu vermitteln, und rüstet sie mit juristischen Kenntnissen über ihre Rechte im Sozialwesen aus. Die Regierung des Staates Andhra Pradesch hat ihr Konzept eines Nachbarschaftszentrums für Menschen mit Behinderungen übernommen.

Als Mogullamma ein Jahr alt war, wurde ein geringfügiges Gesundheitsproblem von einem örtlichen Arzt falsch diagnostiziert und die Behandlung hinterließ bei ihr eine Polioerkrankung. Vor allem durch die Entschlossenheit ihrer Familie erhielt sie eine Schulbildung und fand eine Beschäftigung als Buchhalterin bei einer lokalen Organisation. Erst nach ihrem Beitritt in eine NGO, die mit behinderten Menschen arbeitete, fand sie ihre Berufung. Mogullamma rehabilitierte Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und überzeugte Sozialabteilungen davon, Gruppen zur Berufsschulung behinderter Menschen zu organisieren. Der Umgang mit besonderen Problemen verschiedener Menschen ist Teil ihrer Arbeit: Viele Kinder profitierten durch Mogullamas Initiativen, die für korrigierende Chirurgie sorgten. Im August 2001 ließ sie sich an beiden Beinen operieren und konnte danach einen Rollstuhl benutzen und endlich selbst mobil sein. 2003 erhielt sie ein motorisiertes Dreirad, das sie heute benutzt.
Mogullamma beschäftigt sich hauptsächlich mit der Aktivierung der Gemeinde, der Motivation und der Ausstattung mit Fertigkeiten zur Lebensbewältigung behinderter Frauen wie auch mit der Vermittlung juristischer Kenntnisse über ihre sozialen Rechte. Sie hat auch die soziale Verantwortung für Bewusstseinsbildung im Hinblick auf Gesundheit, Bildung und Lebensunterhalt auf sich genommen. Mogullama organisierte elf öffentlich unterstützte Gruppen in sechs Dörfern, die sich inzwischen alle selbst erhalten können. Es gelang ihr auch, von der Staatsregierung Anrechte auf und Mittel für Gesundheitspflege, Bildung, Lebensunterhalt, Mobilität sowie soziale Integration zu erwirken. Am wichtigsten war die Annahme ihres Konzeptes eines Nachbarschaftszentrums durch die Andhra Pradesh Regierung im Rahmen der Behindertenkomponente des Velegu-Projekts, das von der Weltbank durch zusätzlich gewährte Renten unterstützt wurde.
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