Macedonia Blas (Mexiko)


 

Peacewomen

«Man kann alles erreichen, nach und nach, in kleinen Schritten.»

Macedonia Blas ist eine Ñañhú (mexikanische indigene ethnische Gruppe). Ihr erstes Kind starb, als sie erst 18 Jahre alt war. Sie wusste nicht, wie man mit einem Baby richtig umgeht, und in ihrer Gemeinde gab es weder ärztliche Versorgung noch Geld. Später bekam sie 11 weitere Kinder. Heute ist sie nicht nur Mutter – sie ist Organisatorin, Ausbilderin und Verteidigerin der Rechte mexikanischer indigener Frauen.

Gegen indigene Sitten, die Frauen unterjochen, anzugehen, vor allem jene, die sich auf Sexualität beziehen, ist eine schwierige Aufgabe. Es ist eine der Missionen von Macedonia, einer Ñañhú (mexikanische indigene ethnische Gruppe; der spanische Ausdruck ist Otomí; sie leben hauptsächlich in den Staaten Hidalgo und Querétaro). Sie führt diesen Kampf in der eigenen Gemeinde, in ganz Mexiko und vielen anderen Teilen der Welt. “Ich hätte gerne angefangen zu lernen, als ich jung war, aber das konnte ich nicht. Nun kann mich niemand aufhalten. In kleinen Schritten ändern sich die Dinge.”
Macedonias Gemeinde wurde von den Frauen ihrer Gruppe wieder aufgeforstet. Sie haben verschiedene Projekte wie Pilzanbau oder Workshops zu Menschenrechten. “Wir müssen etwas über die Rechte von Frauen lernen. Nur so können wir Frieden in unserer Welt erreichen. Wir indigenen Frauen leben mit viel Gewalt, aber unser Großmütter haben noch viel mehr gelitten. Die Menschen sehen uns nicht so an, wie sie sollten, weil wir indigen sind. Daher müssen wir lernen und unsere Rechte kennen.” Der Rassismus ist in Mexiko sehr lebendig. Er drückt sich in der mangelnden Resonanz aus, wenn Frauen ihre gewalttätigen Männer anzeigen. Er wird in der Migration nach Norden (in die USA) deutlich. Er zeigt sich in Bräuchen und Traditionen. “Wir schulden es den Mädchen, über ihren Körper zu sprechen, sie über die Menstruation aufzuklären und über die Veränderungen beim Erwachsen-werden. Wir brauchen auch Arbeitsplätze für die Mädchen. Immer mehr von ihnen springen ‘auf die andere Seite’ – wo sie noch mehr leiden. Das ist sehr schlecht.”
Von all den Dingen, die sie gelernt hat, mag sie am meisten das Sprechen vor Publikum. “Ich schämte mich so sehr, dass ich dachte, ich wäre nicht dazu fähig, und dass die Leute sich über mich lustig machen würden. Heute spreche ich über alles, was ich weiß, und sogar über das, was ich nicht weiß.”

Fot’zi Ñañhö A.C.
Lateinamerika und die Karibik | Mexiko

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