María Ramona Isabel Noguera Dominguez (Paraguay)


 

Peacewomen

«Ich habe mir geschworen, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um zu verhindern, dass eine Mutter jemals wieder Tränen vergießen muss, weil ihr Sohn durch die Misshandlungen beim Militär zu Tode gekommen ist.»

Das Leben lachte María Ramona Noguera an, eine Näherin wie viele andere, bis eines Tages im Jahr 1996 ihr Erstgeborener tot zu ihr zurückgebracht wurde. Seine Befehlshaber in der Einheit der Streitkräfte Paraguays, bei der er seinen Militärdienst leistete, überbrachten den Leichnam. Natürlicher Tod, sagte man. Das war eine Lüge. Die Todesursache war Folter. Von diesem Moment an schwor sie sich, alles daran zu setzen, dass nie wieder eine Mutter Tränen über den Tod eines Sohnes beim Militärdienst würde vergießen müssen.

María Ramona Noguera, eine Damenschneiderin, ist innerhalb der Militäreinheiten, in denen junge Männer aus Paraguay ihren Militärdienst leisten, zu einer Institution geworden. “Ña María”, wie sie genannt wird, hat die schmerzliche Erfahrung gemacht, einen Sohn unter dubiosen Umständen beim Militär zu verlieren. Ab diesem Moment begann sie, für andere Soldaten zu kämpfen. Sie versprach ihnen, dass sie innerhalb einer Militärkaserne niemals zu Gewaltopfern werden würden. “Mein Leben verlief ruhig und normal wie das der anderen. Ich hatte drei andere Kinder und obwohl ich alleine für den Unterhalt sorgen musste, konnten wir dank meines Berufes ohne Schwierigkeiten leben. Das alles änderte sich aber, als ich eines Morgens einen Anruf von dem Major der Militäreinheit erhielt, bei der mein Sohn seinen Militärdienst absolvierte. Er teilte mir mit, dass mein Sohn an diesem Morgen tot in seinem Bett aufgefunden worden war.”
Daraufhin postierte sich María vor den Militärbehörden, um die dubiosen Umstände anzuprangern, unter denen ihr Erstgeborener ums Leben kam. Sie erregte mit seinem Fall auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Sie ließ eine wissenschaftliche Autopsie durchführen, bei der sich herausstellte, dass er an den Folgen von Folterung gestorben war. “Der Tod meines Sohnes hat den Beginn dieser Reise, dieses Feldzuges, markiert.” Gemeinsam mit einer Gruppe anderer Mütter hat sie die Vereinigung Angehöriger von Militärdienst-Opfern zur Unterstützung junger Wehrpflichtiger gegründet, um Misshandlungen und Tod innerhalb der Streitkräfte zu verhindern.

Association of Relatives of Victims of Mandatory Military Service (Vereinigung Angehöriger von Militärdienst-Opfern)
Lateinamerika und die Karibik | Paraguay

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