Ingrid Eide (Norwegen)


 

Peacewomen

«Der Misserfolg ist ein Waisenkind, der Erfolg hat viele Väter. »

Ingrid Eide ist Vorstandsmitglied der Norwegischen Gesellschaft für die UN. 1959 war sie Mitbegründerin des Peace Research Institute (Friedensforschungsinstitut) in Oslo, eines der ersten Friedensforschungszentren der Welt. Sie war Parlamentsmitglied, stellvertretende Bildungsministerin, aktives Mitglied der Geschäftsleitung der UN Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und eine frühe Unterstützerin seines Kultur des Friedens-Programms. Ingrid ist die frühere Leiterin der Abteilung für Frauenförderung des Entwicklungsprogramms der UN (UNDP).

Ingrid Eide wuchs während des Zweiten Weltkriegs in einem Vorort von Oslo auf. Ihre Eltern waren beide Lehrkräfte und in der Widerstandsbewegung aktiv. Ingrid erinnert sich daran, wie sie nachts wach lag und sich Sorgen machte, dass man ihre Eltern verhaften und wegbringen würde. Zu dieser Zeit benutzten die Nazis ihre örtliche Schule als Militärlager und daher konnte sie keinen Unterricht besuchen. Die Eltern unterrichteten sie hauptsächlich zu Hause, aber manchmal nahm sie ihr Vater mit und sie durfte hinten in seiner Klasse sitzen.
Eine ihrer frühesten Erinnerungen ist eine Fahrt durch die Stadt mit ihrem Vater zu der Schule, wo er arbeitete. Neben ihr in der Straßenbahn saß ein deutscher Soldat. “Ich sah ihn an und dachte, vielleicht hat er auch ein kleines Mädchen wie mich zuhause. Mir schien, wir konnten gar nicht so verschieden sein”, erzählt sie. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde Ingrid für ein Jahr zu Verwandten an die Westküste geschickt, da ihre Eltern meinten, dass sie dort sicherer aufgehoben wäre. “Mein Aufenthalt in diesem kleinen Dorf war von unschätzbarem Wert für meine spätere Arbeit”, erinnert sie sich. “Ich lernte, wie eine Gemeinschaft funktionierte, wie jeder etwas beitragen und mitarbeiten musste.” Ingrids Vater wurde verhaftet und in ein Gefangenenlager in Kirkenes im Norden Norwegens gebracht. “Als er nach Hause kam, wog er 45 Kilo”, erzählt sie.
Nach Kriegsende kam die schreckliche Wahrheit ans Tageslicht. Bilder von Leichen in Ausschwitz, Zerstörung, der Horror des Krieges. Ingrid Eide war glücklich über den Frieden, aber gleichzeitig war sie entschlossen, dass so etwas nie wieder passieren dürfte. Der Samen für ihre lange politische Karriere im Dienste des Friedens war gesät.

Against Nuclear Weapons (Gegen Nuklearwaffen)
No to Nuclear Weapons (Nein zu Nuklearwaffen)

Europa | Norwegen

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