Rubina Feroze Bhatti (Pakistan)


 

Peacewomen

«Der Kern von Rubina Ferze Bhattis Ansatz ist der mediale Kampf gegen Gewalt an Frauen, wie Ehrenmorde, sowie die Schaffung von Harmonie zwischen den Glaubensrichtungen und Sekten.»

Rubina Feroze Bhatti (geboren 1968) arbeitet in zwei hauptsächlich ländlichen Bezirken der pakistanischen Provinz Punjab und ist in ihrer Gegend eine treibende Kraft gegen häusliche Gewalt. Dank der Arbeit dieser jungen Basisaktivistin haben viele Frauen gegen schlechte Behandlung zu Hause die Stimme erhoben und es wurden in den letzten drei Jahren mehr dieser Fälle der Polizei und der Presse gemeldet als je zuvor.

1991, als Rubina Feroze Bhatti an der Universität in Multan im südlichen Punjab studierte, wurde jemand aus ihrer Verwandtschaft unter Pakistans berüchtigten Blasphemiegesetzen verhaftet und zum Tode verurteilt. 1992 kämpfte Rubina gegen das Gesetz, indem sie Artikel schrieb und Protestumzüge organisierte. Ihr/-e Verwandte/-r hat überlebt.
Die Christin Rubina nahm das Thema der getrennten Wählerschaften in Angriff, eine Form religiöser Apartheid, die die politische Führung zwischen 1979 und 2002 erließ und die Nicht-Muslime/-as von den Wahlen abhielt. Sie rüttelte die Öffentlichkeit auf, indem sie Artikel schrieb und Reden hielt. Viele Menschen in Sargodha und Khushab boykottierten die örtlichen Wahlen 2000 und 2001. Von 1996 bis 2001 arbeitete Rubina als Chemielehrerin an einem örtlichen Frauencollege und gründete dann Taangh Wasaib Tanzeem (Sehnsucht nach Hoffnung), deren Generalsekretärin sie ist.
Gewalt gegen Frauen, wie “Ehrenmorde”, ist das Kernanliegen von Rubinas Ansatz. Sie hat einer Frauengruppe darin geschult, Gewalt gegen Frauen anzuzeigen. Sie besucht Opfer und hilft ihnen mit Beratung, Rechtshilfe und Medienberichten. In Sargodha haben die Medien von 10 Fällen berichtet, in denen Säure auf Frauen geschüttet wurde und von 24 Ehrenmorden. Rubina lancierte mit Organisationen der Zivilgesellschaft eine Medienkampagne, um häusliche Gewalt zu beleuchten und gründete eine Ausbildungs- und Gesundheitseinrichtung in einem Dorf in Khushab für Kinder, die in Pakistans berühmter Teppichindustrie Sklavenarbeit verrichten. Rubina konzentriert sich auch auf Verständigung zwischen Glaubensgemeinschaften und Sekten in einem Gebiet, in dem es von verschiedenen Glaubensgruppen wimmelt, vor allem muslimischen, aber auch christlichen und hinduistischen. Sie hat Theaterstücke geschrieben, ein Handbuch für Friedenserziehung verfasst und ein zukunftsfähiges Friedenserziehungsprogramm entwickelt.

Tangh Wasaib Tanzeem (Sehnsucht nach Hoffnung)
Südasien | Pakistan

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