Pushpa Bhave (Indien)


Peacewomen

«Wie ein Schwamm sog Pushpa die Gedanken und Ideale der politischen Aktivisten/-innen auf, denen sie während des Notstands 1975 Unterschlupf gab, um allmählich selbst Teil der Untergrundopposition zu werden.»

Schon seit fünfzig Jahren ist Pushba Bhave (geb. 1939) an Auseinandersetzungen beteiligt, die mit der Bewegung begannen, der Maharashtrian-Arbeiterklasse eine Stimme zu verleihen. Sie kämpfte für die Stärkung der Dalit-Frauen, der Kopflastträgerinnen, Straßenkehrerinnen und Beedi-(Tabak in Blätter gerollt zur Zigarettenherstellung) Arbeiterinnen und gegen das System der Tempelprostitution. Sie stand an der Spitze mehrerer politischer Auseinandersetzungen und führt eine Kampagne zur Einbringung einer Gesetzesvorlage im Parlament zur Verhinderung der “Widmung” von Kindern an religiöse Sekten.

Bereits als Studentin war sich Pushpa Bhave im Klaren darüber, für welche Kernfragen sie sich später einsetzen wollte. Sie knüpfte Verbindungen zu politisch linksorientierten Theaterkünstlern und -künstlerinnen und schloss sich 1956 der Samyukta Maharashtra-Bewegung an, deren Ziel es war, den Bestrebungen der Bauernschaft und der Arbeiterklasse eine Stimme zu verleihen. Später nahm sich Pushba der Dalit-Angelegenheit an, die darauf zielte, sich für die Stärkung und Ausbildung von Frauen im ländlichen Raum einzusetzen; später wurde sie Mitglied der Dalit-Panther-Bewegung. Ihr Engagement für den Kampf der Dalit brachte ihr sogar eine Inhaftierung ein. Pushpa übernahm die Organisation der Hamal- und Mapadi- (Kopflastträgerinnen und Straßenkehrerinnen) Arbeiterbewegung und wurde zur Anführerin im Kampf der Beedi-Arbeiterinnen von Nippani und gegen das Devadasi-System (ritualisierte Prostitution). Während des Notstands 1975 gewährte sie vielen Mitgliedern des politischen Untergrunds Unterschlupf und wurde selbst allmählich zu einem wichtigen Mitglied der Untergrundopposition. Sie hat sich auch gegen die extrem rechts-gerichtete Shiv Sena Regierung in Maharashtra gestellt. Während der Kommunalaufstände 1992, die der Zerstörung der Babri Moschee folgten, forderte sie Shiv Sena kämpferisch heraus.
Pushba ist eine Treuhänderin für den Sozialen Dankbarkeitsfonds (SGF), der Aktivisten und Aktivistinnen unterstützt, die es ablehnen, Gelder von internationalen Agenturen anzunehmen. Sie führt derzeit eine Kampagne, eine Gesetzesvorlage im Parlament einzubringen mit dem Ziel, die “Widmung” von Kindern an religiöse Sekten zu verhindern. Nur einem Erwachsenen, so empfindet sie, sollte diese Wahl zustehen und Eltern dürfen nicht das Recht haben, in so einschneidender Weise für ihre Kinder zu entscheiden.

Social Gratitude Fund (SGF) (Sozialer Dankbarkeitsfond)

Südasien | Indien

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