Kavita Srivastava (Indien)


 

«Kavita Srivastava glaubt daran, dass Dorfbewohnerinnen ihre Probleme artikulieren und gemeinsam lösen können. Über eine Million dieser Frauen haben gezeigt, dass Kavitas Hoffnung umsetzbar ist. »

Seit zwei Jahrzehnten setzt sich Kavita Srivastava, 1962 geboren, für die Rechte von Menschen ein, die aufgrund ihrer Geschlechts-, Religions-, Kasten- oder Klassenzugehörigkeit zu Opfern von Gewalttaten geworden sind. Zu ihren Errungenschaften zählt die Arbeit mit der Frauenbewegung in Rajasthan, die Gesetze gegen Witwenverbrennung und nationale Richtlinien gegen Gewalt gegen Frauen durchgesetzt hat. 2001 hat sie die “Recht auf Nahrung”-Thematik erfolgreich vor den Obersten Gerichtshof gebracht. Sie ist die landesweite Geschäftsführerin der Volksvereinigung für Bürgerrechte.

Kavita Srivastava ist eine Menschenrechtsaktivistin, die Vollzeit für den Schutz demokratischer und konstitutioneller Bürgerrechte arbeitet und Menschenrechtsverletzungen anprangert. Die schwerwiegendste soziale und vom Staat sanktionierte Ungerechtigkeit ist der weit verbreitete Hunger und die Verweigerung von Nahrung und Arbeit für die Armen. Es herrscht ein paradoxer Widerspruch zwischen der herrschenden Dürre und dem Zusammenbruch der Lebensmittelverteilung einerseits und dem Getreideüberschuss in staatlichen Lagern andererseits.
2001 hat Kavita die “Recht auf Nahrung”-Thematik vor den Obersten Gerichtshof gebracht. Dies wurde zu einem der bedeutendsten Rechtsstreitigkeiten im demokratischen Indien und das Gericht erließ wichtige Verfügungen im Hinblick auf Todesfälle durch Hunger, auf Kinderernährung, Sozialversicherung, öffentliche Verteilungssysteme und Beschwerdeausschüsse.
Kavita hat 1984 begonnen, Dorfbewohnerinnen zu versammeln und auf Dorfebene Plattformen für die gemeinsame Artikulation und Analyse ihrer Probleme sowie deren Lösung zu schaffen. Diese Pionierarbeit wurde im Rahmen eines großen Kollektivs unter dem Namen Frauenentwicklungsprogramm geleistet. Über eine Million Frauen haben kreativ ihre Probleme angeprangert, ungeachtet dessen, ob es sich dabei um Mindestlohnregelungen, häusliche Gewalt, Vergewaltigung oder Witwenverbrennung handelte. Sowohl die neue Gesetzgebung gegen die Glorifizierung der Witwenverbrennung als auch die Richtlinien des Obersten Gerichtshofes für den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz wurden von der Frauenbewegung in Rajastahn initiiert.
Seit 1994 fördert Kavita die Gründung von Bürgerverbänden zum Schutz der demokratischen Rechte aller Staatsbürger/-innen. Sie nimmt außerdem teil an großangelegten Bemühungen um nukleare Abrüstung und Frieden in Südasien sowie an Kampagnen zur Räumung von Minenfeldern.

People’s Union for Civil Liberties (Volksvereinigung für Bürgerrechte)
Südasien | Indien

This post is also available in English.