
«Parveen Azam Khan hat geholfen, einige der Marginalisiertesten der pakistanischen Gesellschaft zu retten: Drogenabhängige, weibliche und jugendliche Gefangene, Flüchtlinge und Straßenkinder.»
Auf Urdu bedeutet das Wort “Dost” Freund. Parveen Azam Khan (geboren 1938), Gründerin und Leiterin der Dost Welfare Foundation, ist für einige der Marginalisiertesten der pakistanischen Gesellschaft eine wahre Freundin und Retterin: Drogenabhängige, weibliche und jugendliche Gefangene, Flüchtlinge und Straßenkinder. Dank ihrer Arbeit wurden tausende Drogenabhängige in der Nordwest-Grenzprovinz aus einem hoffnungslosen Leben als Obdachlose, Gefangene und Verschwender/-innen errettet. Es gelang ihr auch, Veränderungen im Umgang des Justizsystems mit verletzlichen Gefangenen durchzusetzen.
Nach 35-jähriger Arbeit für pakistanische Gesundheitsdienste wusste Parveen, wie schlimm der Drogenmissbrauch im Land war. Als sie 1998 in den Ruhestand ging, gründete sie in ihrer Heimatstadt Peshawar die NGO Dost Welfare Foundation. Sie sammelte ein kleines Team freiwilliger Mitarbeiter/-innen und bildete sie aus. Im Folgejahr schuf sie auf gestiftetem Land ein Behandlungs- und Rehabilitationszentrum mit 70 Betten. Dieses bietet diverse Dienste unter einem Dach für tausende Klienten/-innen. Ihr nächstes Ziel war, ein niedrigschwelliges ambulantes Programm zu entwickeln und Behandlungskontinuität zwischen dem Programm und dem Zentrum zu etablieren. Heute treffen drei mobile Teams täglich 250 Drogenabhängige, beraten und informieren sie und bieten erste Hilfe und soziale Unterstützung an. Sie ermutigen die Drogenabhängigen zum Besuch der “offenen Türen”: 100 bis 150 Menschen kommen täglich für Beratung, Therapie, Behandlung, eine warme Mahlzeit, ein Bad und um ihre Kleidung zu wechseln. Jeder Drogenabhängige der Region hat Zugang zu kostenloser oder bezahlbarer Behandlung und Rehabilitation. Parveens Arbeit erweiterte sich auf Gefangene und afghanische Flüchtlinge in Lagern in der Nordwest-Grenzprovinz, da Drogenmissbrauch in beiden Umgebungen verbreitet ist. In zwei Gefängnissen in Peshawar und Haripur wurden “therapeutische Gemeinschaften” mit medizinischer Grundversorgung, Beratung, Information, Berufsausbildung, Hilfe beim Kontakt zu Angehörigen und kostenloser Rechtshilfe für die Gefangenen eingerichtet. Parveen hat ein Netzwerk lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Partner/-innen aufgebaut, mit denen sie Erfahrungen und Strategien austauscht. Seit Januar 1999 veranstaltet Dost Informationsprogramme für Gefangene, Polizeiangehörige, Anwälte/-innen und die Zivilbevölkerung in Zusammenarbeit mit Penal-(Straf-)Reform International, UNICEF und der Provinzregierung.
