Victoria Marina Velásquez de Avilés (El Salvador)


 

Peacewomen

«Das Beispiel der vielen Menschen, die ihr Leben geopfert haben, hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin, eine Verteidigerin der Menschenrechte.»

Sie “wurde geboren” an der Universität von El Salvador als Jura-Doktorandin (1974). Sie hat fünf Kinder geboren. Sie verteidigte als Vizeministerin des Arbeitsministeriums und als Richterin für Arbeitsrecht die Rechte der Arbeiterschaft. Sie verteidigte die Rechte von Kindern und bekleidete das Amt der Generalstaatsanwältin für die Verteidigung von Menschenrechten, das 1992 eingerichtet wurde. Sie wurde bedroht. Sie widersetzte sich. Heute ist sie Friedensrichterin am Obersten Gerichtshof.

Ein angeborener Sinn für Gerechtigkeit und und soziales Feingefühl haben sie zum Jurastudium gebracht. Seit ihrem ersten Jahr an der Universität verheiratet, setzte sie mehrmals ihr Studium aus, um fünf Kinder zu gebären. In gewissem Sinn wurde sie an der Uni zweimal geboren: das erste Mal mit einem Doktortitel in Jura 1974; das zweite Mal mit einem Abschluss in Politikwissenschaft 1988. Sie ist Victoria Marina de Avilés aus El Salvador.
Victoria Velásquez – das Avilés kam später – wurde 1943 geboren. Seit der Kindheit eine engagierte Schülerin, ist sie als Verteidigerin sogenannter aussichtsloser Fälle bekannt. Laut Aussagen ihres Vaters und einiger ihrer Lehrer/-innen begann sie mit Sozialarbeit. Aber es gab Veränderungen und zum Schluss studierte sie Jura. “Der Schutz der Gehälter” war der Titel ihrer Doktorarbeit an der Universität von El Salvador und führte zur ersten Anstellung ihres Berufslebens – sie wurde Vizeministerin des Arbeitsministeriums (1979). Während ihrer Zeit am Ministerium sorgte sie dafür, dass der Mindestmutterschutz auf 90 Tage verlängert wurde. Kurz darauf wurde sie Arbeitsrichterin (bis 1983). Das Büro der Generalstaatsanwaltschaft für die Verteidigung der Menschenrechte wurde nach den Friedensverhandlungen 1992 eingerichtet. Sie wurde der Kinderrechtsabteilung zugeordnet und wurde kurz darauf Direktorin der Einrichtung (1995). Um das Volk zu verteidigen, trat sie dem Staat entgegen. Sie wusste von den Gefahren – den Denunzierungen und das Unbehagen der Beamten/-innen, die sie öffentlich anprangerten. Sie widersetzte sich. Und obwohl sie in der Öffentlichkeit beliebt war, lehnte die politische Klasse sie ab und sie wurde nicht wieder berufen. Sie erinnert sich an die Worte eines Jungen, der, beim Drogenschnüffeln erwischt, emotionsgeladen zu einem Polizisten sagte: “Ruf’ meine Freundin, die Advokatin.” Heute ist sie Friedensrichterin am Obersten Gerichtshof.

Supreme Court of Justice (Oberstes Gericht)
Lateinamerika und die Karibik | El Salvador

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