María Eugenia Zabala viuda de Polo (Kolumbien)


 

Peacewomen

«Sie ließen uns nur Feuer und Tod. Wir hatten nur noch unser Leben und etwas sehr Wichtiges: den Wunsch weiterzumachen.»

María Zabala nimmt ihre Kraft und Hoffnung von der kolumbianischen Erde. Sie ist eine Hebamme, die mit jedem Kind, das sie entbindet, neue Horizonte für die Zukunft eröffnet. María Zabala ist Witwe, eine vertriebene Frau und das Haupt ihrer Familie. Sie leitet die Frauenkooperative Verzaubertes Tal. Sie fördert die gemeinsame Zukunft der Gruppe, eine Gruppe von alleinerziehenden Frauen. Sie gibt nicht nach: Sie engagiert sich für eine Kultur des Friedens und kämpft für die Rechte der Frauen, die vertrieben wurden und Opfer eines politischen Krieges sind.

Sie wuchs in großmütterlicher Obhut auf, Verstecken spielend. Vokale, Hefte und Schule unterbrachen die Monotonie ihrer ländlichen Kindheit nicht. In ihrer Jugend entdeckte sie, dass die Zukunft nur durch ihre eigenen Zielsetzungen begrenzt wurde. Sie nahm das Risiko auf sich: “Ich traf die Entscheidung und ging fort um zu arbeiten. Ich beschloss, für mich selber zu sorgen, verantwortlich für mein Handeln zu sein.”
Die Kriegsgewalt begann früh am 14. Dezember 1989. Sie zerstörte María Eugenia Zabalas “Nest”. Von diesem Augenblick an begann für sie die schwierige Aufgabe des Überlebens: “Es gab keine Zeit, die Toten zu beweinen, keine Zeit für Kummer, für Trauer, für irgend so etwas.” Sie verließ das ländliche Gebiet und nahm ihre neue Identität als Witwe, als Vertriebene, als Haushaltsvorstand an. In der Stadt provozierten die grausame städtische Umgebung und die Gleichgültigkeit der Menschen um sie herum ihre Kampagne für die Rechte der vertriebenen Frauen und die Opfer des politischen Kriegs in Kolumbien. “In dieser Nachbarschaft lernte ich Frauen und Familien kennen, die von ihren Heimatorten geflohen waren. Als ich diese Menschen in Not sah, machte ich aus meinem Haus einen Zufluchtsort für alle. Ich unterstützte ihre Anliegen öffentlich und begann, an andere Türen zu klopfen.”
María Zabala organisierte, unterstützte und erfand verschiedene Initiativen, um die Anliegen der vertriebenen Bevölkerung voranzubringen. Sie übertrug ihre Liebe zur Natur auf die Frauengruppe und die Frauen beschlossen, auf das Land zurückzukehren. Sie war die Erste in Kolumbien, die um Landparzellen für Frauen und ihre Familien als Teil der Landreform verhandelte. Mit anderen Frauen erfüllte sie sich einen Traum, als sie das Verzauberte Tal aufbaute, eine Kooperative für Ackerbau und Viehzucht, wo auf der menschlichen Ebene weder Töchter noch Söhne mit dem Krieg zu tun haben; ihr Wunsch ist es, “einen Frieden geboren aus Gerechtigkeit” zu erreichen.

Cooperativa Mujeres del Valle Encantado (Enchanted Valley Cooperative) (Kooperative der Frauen vom Verzauberten Tal)
Alianza Iniciativa de Mujeres Colombianas por la Paz (IMP) (Colombian Women’s Initiative Alliance for Peace) (Kolumbianische Fraueninitiative für Frieden)
Lateinamerika und die Karibik | Kolumbien

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