Marguerite Barankitse (Burundi)


 

Peacewomen

«Wer weiß, sogar Kriminelle können wunderbare Dinge erreichen, wenn man ihnen eine Chance gibt.»

Während des Völkermords 1993/94 rettete Marguerite “Maggy” Barankitse unter großem persönlichem Risiko Tausende von Kindern vor Tod oder Entführung. Ihr Maison Shalom (Haus Frieden) ist eine Insel des Friedens in einem zerrissenen Land geworden.

Marguerite Barankitse hat sich der Beendigung von Hass und Gewalt verschrieben. Mit der finanziellen Hilfe, die sie im Ausland erhalten hatte, hat sie mehrere Dörfer gegründet, in denen Waisenkinder der Hutus und Tutsis zusammen arbeiten und auch lernen, sich gegen Aids zu schützen.
Maggy lacht und weint zugleich. Die Schülerinnen und Schüler der YCEE-Schule in Ruyigi organisierten ihr zu Ehren eine Willkommensfeier und schenkten ihr ein Bild, das sie selber gemalt hatten. Maggy, die berühmteste Absolventin und Lehrerin dieser Schule, war gerade aus den USA zurückgekehrt, wo sie den Four Freedoms Award (Preis der Vier Freiheiten) des Franklin-und-Eleanor-Roosevelt-Instituts zusammen mit Kofi Annan, dem Generalsekretär der UN, bekommen hatte. Aber sie schätzt das Bild, das sie inmitten vieler Kinder zeigt, sogar mehr. “Wir haben während der schlimmsten Zeiten am Leben zusammen festgehalten”, ist ihre Zusammenfassung einer Situation, die kaum in Worte gefasst werden kann. Sie verdankt ihren internationalen Ruhm, der durch den Kinder-Nobelpreis und die Nord-Süd-Auszeichnung (North-South Award) anerkannt wurde, einem schrecklichen Ereignis. Im Oktober 1993 war sie Zeugin eines Massakers an 72 Menschen. Sie rettete 25 Kinder. Sie sagt: “In dieser Nacht wurde ich Vater und Mutter von 25 Kindern, verlassen mitten in einem blutigen Krieg. Sie gaben mir den Mut weiterzumachen.” In einer Zeit, in der Hass, Angst und Gewalt im Land herrschten, arbeitete sie unaufhörlich für die Rettung von Kindern der Hutus und Tutsis. Mit gespendetem Geld hat Maggy das Maison Shalom gebaut, einen Hafen des Friedens und der Hoffnung, der Tausende von Leben gerettet hat. Junge Waisen der Hutus und Tutsis leben und arbeiten zusammen im Haus Frieden und erwerben landwirtschaftliche oder kaufmännische Fertigkeiten. Maggy sagt, dass sie auf die Ehe verzichtet hat, um ihr Leben der Erziehung von Kindern zu widmen.

Maison Shalom (Haus Frieden)
Afrika | Burundi

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