Kama Steliga (Kanada)


 

Peacewomen

«Kamas Arbeit ist ein herausragendes Beispiel für den Brückenschlag zwischen Kulturen, während zugleich Menschenwürde, Menschenrechte und grundlegende Freiheiten geschützt und gefördert werden. Sarah Chandler»

Kama Steliga, geboren 1967 in Kenniwick im Staat Washington, USA, kam mit zehn Jahren nach Kanada. Sie ist Geschäftsführerin und treibende Kraft der Gesellschaft des Lillooet-Freundschaftszentrums, eine Aboriginal-Organisation, die Einzelpersonen, Familien und Gemeinde-Empowerment durch kultursensible Programme und Dienstleistungen unterstützt und fördert. Ihre Arbeit im Lillooet-Freundschaftszentrum hat auch dazu geführt, dass sie ähnliche Projekte auf Provinzebene berät und unterstützt.

Kama Steliga sagt immer, was sie denkt, und wurde ziemlich deutlich in ihrem Widerstand gegen die etablierten Behörden, die die sozialen Probleme in ihrer Heimatstadt Lillooett herunterspielen. Regierungsbehörden haben Lillooett z.B. Gelder für Obdachlose verweigert, weil es weniger als 5.000 Einwohner/-innen gibt. Laut den Behörden kann ein so kleiner Ort kein Obdachlosenproblem haben. “Sagen Sie das den Menschen, die unter der Brücke außerhalb der Stadt leben”, sagt Kama.
Sie denkt, dass Gemeinden eine gesunde Mischung aus Eigenverantwortung und Unterstützung von außen benötigen. Besonders enttäuschend sind für sie die Kürzungen der Letzteren. “Ich glaube wirklich an das liberale Motto ‘Gemeinden kümmern sich um Gemeinden'”, sagt sie. “Aber die Kürzungen nahmen uns die Möglichkeit dazu. Sie waren zu tief, zu breit, zu schnell und ohne ausreichende Weitsicht. Es gab scheinbar keine humane Strategie zum Umgang mit sozialer Gesundheit.”
Der Mangel an Mitteln berührt Kama vor allem dann, wenn sie die direkte Wirkung auf Einzelne sieht. Sie bemerkt, dass die Zahl der Menschen, die von der öffentlichen Essensausgabe in Lillooet abhängen, auf 300 im Monat angestiegen ist, das heißt circa 10 Prozent der Bevölkerung. In dieser ländlichen kanadischen Kleinstadt, von schlechter Wirtschaftslage, Kürzungen durch die Regierung und ethnischen Spannungen heimgesucht, hat Kama Steliga die dringend benötigte Führung und Inspiration geboten. Sie hat die Gemeinde zum Handeln organisiert und hat ihnen Toleranz, Mitgefühl und Verständnis für andere Ethnien beigebracht, für die, die an sichtbaren und unsichtbaren Wunden eines Traumas oder an HIV/Aids leiden. “Ich begrüße die Möglichkeit, Gemeinden zu aktivieren und Teil einer Bewegung zu sein, die Verschiedenartigkeit und Akzeptanz fördert. Ich wollte hier arbeiten, da ich sehr gerne den Schwerpunkt auf Gemeinde, Familie und Individuen lege”, sagt sie.

Lillooet Friendship Centre (Lillooet-Freundschaftszentrum)
Nordamerika | Kanada

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