Limota Goroso Giwa (Nigeria)


 

Peacewomen

«Wenn man mit Frauen vom Land das Thema der Kommunikation bearbeiten will, muss man ihre Sprache sprechen. Und ihre Sprache ist die Sprache des Überlebens.»

Limota Goroso Giwa, geboren in Ilorin, Kwara, Nigeria, wurde von ihren Großeltern, die Fischer waren, aufgezogen. Ihr Vater, ein Imam (Vorbeter beim islamischen Gebet), starb, als sie elf Jahre alt war. Sie studierte Menschenrechte an der Columbia-Universität und machte den Master in Sozialplanung. Sie ist Frauenrechtlerin und koordiniert Frauen- und Fischereiprojekte in Flussgebieten Nigerias. Zu ihren humanitären Aufgaben gehört auch die Koordination für panamerikanische und westafrikanische Frauen. Außerdem befasst sie sich mit Fragen des Menschenhandels von Frauen aus Kwara nach Saudi-Arabien.

Mehr als 20 Jahre lang hat Limota Goroso Giwa Workshops veranstaltet, Gemeinden besucht, Beratung erteilt, Frauen und Mädchen dazu bewegt, Frauenrechte, Gerechtigkeit und Fairness zu fördern. Als Einwohnerin von Kwara, einem muslimischen Bundesstaat, in dem die meisten Männer nicht wollen, dass Frauen zur Schule gehen, hatte Goroso die unglaubliche Idee, eine NGO zu gründen, das International Women’s Communication Center (IWCC), das sich an Mädchen und verheiratete Frauen wendet, die keine Chance hatten, zur Schule zu gehen, sowie an Waisen- und Straßenkinder.
Auseinandersetzungen zwischen muslimischen und christlichen Gläubigen verursachten zwischen 1999 und 2000 riesige Schäden: Viele Häuser wurden verbrannt und viele Menschen verloren ihr Leben. Goroso bemühte sich, den Frieden zwischen beiden Gruppen wiederherzustellen, eine Brücke zwischen diesen beiden großen religiösen Gemeinschaften zu bauen. Sie gründete und leitete das Komitee für Frieden zwischen Muslimen/-as und Christen/-innen in Ilorin. Es ist ihren Bemühungen zu verdanken, dass die Jugendlichen und die religiösen Gruppen heute in Frieden leben. Anfangs wurde ihre Vermittlung abgelehnt, weil sie für eine Frau gehalten wurde, die versuchte, in einer sensiblen Konfliktsituation eine Männerrolle zu übernehmen. Von Religion einmal abgesehen, ist es vielen ohnehin schwer verständlich, warum die Tochter eines Imams sich um Frieden zwischen den muslimischen und christlichen Gemeinschaften bemühte.

This post is also available in English.