Vijayakumary Murugiah(Sri Lanka)


Peacewomen
  «Die Enttäuschungen bei ihrer Konfliktlösungsarbeit besiegen Vijayakumary Murugiah nicht. Die Zeugin einer Gewaltsaga sucht unaufhörlich nach Wegen und Mitteln, um die Gewalt gegen Frauen zu beenden.»
Vijayakumary Murugiah hat seit ihrer Kindheit eine Reihe von Gewaltakten als Zeugin gesehen und selbst erlitten. Aber anstatt sich von ihrem eigenen Trauma auffressen zu lassen oder vor der Gewalt wegzulaufen, um einen Frieden für sich selbst zu suchen, hat sich Vijayakumary der Hilfe weiblicher Gewaltopfer verschrieben. Sie macht dies seit über einem Jahrzehnt, mit beachtlichem Risiko für ihr eigenes Leben. Aber die Enttäuschungen ihrer Arbeit haben sie nicht besiegt, sie sprengt ständig die Grenzen dessen, was getan werden kann, um die zügellose Gewalt gegen Frauen zu beenden.
Als eines von sieben Kindern eines Reisfeldarbeiters wuchs Vijayakumary in dem Dorf Varani auf, 19 Meilen entfernt von der Stadt Jaffna, in Sri Lankas konfliktzerrütteter Nordprovinz. Als Kind erlebte sie harte Armut und ertrug den gewalttätigen Alkoholismus des Vaters. Das Leben der Schulabbrecherin veränderte sich 1989, als sie entschied, der Frauengruppe Poorani, ein Zufluchtshaus und Berufsausbildungszentrum für Frauen, beizutreten. Sie lernte eine Frauengruppe kennen, die entschlossen für die Veränderung des Status der Frauen kämpfte. Unglücklicherweise erzwang politischer Druck 1991 das Ende von Poorani.
Einige Poorani-Frauen und Feministinnen aus Sri Lankas Süden und Osten bildeten 1992 Suriya in Colombo; Vijayakumary schloss sich ihnen an und arbeitete für vertriebene Frauen und Familien aus dem Osten und Norden. 1994, als die Vertriebenen aus dem Osten zurück nach Batticaloa kamen, zog Suriya um und Vijayakumary ein Jahr später auch. Seit 1999 konzentriert sie sich auf Gewalt gegen Frauen, den Umgang mit Vergewaltigungsfällen, einschließlich Mehrfachvergewaltigungen durch das Militär, religiöse Fundamentalisten und Zivilisten, sowie Inzest, Belästigung und häusliche Gewalt. Zum Datensammeln und –dokumentieren interviewt sie Frauen, berät und mobilisiert sie, bietet ihnen Unterstützung bei wichtigen Ämtern und veranlasste bisher 600 Gerichtsverfahren. Distriktbeamte/-innen und NGOs erkennen heute häusliche Gewalt und andere Verletzungen von Frauenrechten als ernstes Problem. Die Polizei greift schneller ein, je mehr Frauen sich melden, um gegen Übergriffe zu protestieren.
Die Tamilin Vijayakumary aus dem umkämpften Norden Sri Lankas lebt mit der Diskriminierung. Sie traf auf Probleme, als sie in den Süden und Osten zog, wurde zweimal von Sri Lankas Armee verhaftet und für 12 Tage in Colombo und einen Tag in Batticaloa eingesperrt. Aber die Einschüchterung hat nicht funktioniert.
Suriya
Südasien | Sri Lanka

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