Mayana Zatz(Brasilien)


Peacewomen
  «Durch die Arbeit mit Menschen, die an schweren Krankheiten leiden, haben sich meine Werte stark verändert. Ich habe gelernt, dass Frieden, Harmonie und Gesundheit die wichtigsten Dinge im Leben sind.»

Mayana Zatz (1947) ist eine internationale Bezugsgröße in der menschlichen Genforschung, mit etwa 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften. Sie gründete die Brasilianische Vereinigung für Muskeldystrophie, die Kindern und jungen Menschen und ihren Angehörigen hilft. Sie ist eine aktive Stimme im Nationalkongress, wo sie eine wichtige Rolle bei der Autorisierung der Embrionalzellenforschung spielte und für die Legalisierung von Abtreibung im Falle nichtbehandelbarer genetischer Erkrankungen kämpft.

Die international bekannte Biologin Mayana Zatz beschloss als junge Studentin, “wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu erlangen”. Der Wunsch, sich nützlich zu machen, entstand, als sie bei einer Studie zu genetischen Krankheiten eine Mutter mit acht Kindern traf, von denen sieben mentale oder physische Defizite hatten.
Die Wissenschaftlerin wurde in Israel geboren, zog nach Brasilien und ging – auf der Suche nach Wissen – in die Vereinigten Staaten, wo sie an der Universität von Kalifornien (UCLA) in Genetischer Medizin promovierte. Sie spezialisierte sich auf Muskeldystrophie, eine vererbte und irreversible Krankheit, die die fortschreitende Degeneration der Skelettmuskulatur verursacht. Als sie 1981 zurückkehrte, gründete Mayana die Brasilianische Vereinigung für Muskeldystrophie (ABDIM) mit Sitz in der Universität von São Paulo. ABDIM, das als größtes Untersuchungszentrum für genetische Probleme gilt, stellt Diagnosen, gibt genetische Beratung und Orientierung für Familien und bietet Kindern und Jugendlichen die modernste Ausstattung für Behandlung, Physio- und Hydrotherapie, Freizeitangebote und psychologische Unterstützung. Mayana koordiniert außerdem das Zentrum für die Erforschung des Menschlichen Genoms. Mit ihrer Arbeitsgruppe lokalisierte sie sechs mit Dystrophie verbundene Gene – ein wichtiger Faktor für die zukünftige Suche nach Heilung für die Krankheit – und entwickelte Früherkennungstests für mindestens 50 Erkrankungen. In den letzten drei Jahren war die Biologin mit der Herausforderung konfrontiert, Vertreter/-innen von Politik und Religion von der Bedeutsamkeit der Embrionalzellenforschung zu überzeugen, um die rechtliche Freigabe für diese Forschung zu erhalten. Sie feiert den Erfolg: “Was ich jetzt am meisten will ist, mit diesen Zellen zu arbeiten und eine Behandlung für Dystrophien zu finden.”

Centro de Estudos do Genoma Humano, Universidade de São Paulo (Zentrum für Erforschung des Menschlichen Genoms, Universität São Paulo)
Associação Brasileira de Distrofia Muscular (ABDIM) (Brasilianische Vereinigung für Muskeldystrophie)
Lateinamerika und die Karibik | Brasilien

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