Schuma Schumaher (Brasilien)


 

Peacewomen

«Eine Art, Frieden zu finden ist zu verstehen, dass es nicht natürlich ist, als Frau an zweiter Stelle zu stehen.»

Schuma Schumaher (geboren 1952) entdeckte in den späten 1970er Jahren den Feminismus und es schien, als hätte sie die Antwort auf alle Fragen gefunden, die sie seit ihrer Kindheit hegte. Sie lebte in Santa Fe do Sul, einer ländlichen Kleinstadt im Staat São Paulo, und widmete sich dem Anbau von Kaffee und Baumwolle. Obwohl sie seit ihrem sechsten Lebensjahr auf Plantagen arbeitete, war es ihr größter Traum zu studieren.

Mit einem Abschluss in Pädagogik konnte Schuma Schumaher die feministische Militanz nachvollziehen, die in São Paulo Stadt in den 1970er Jahren begann. Während dieser Zeit gehörte sie zur Foundation of the Brazilian Women´s Center (Stiftung des Zentrums Brasilianischer Frauen) und auch zu den ersten SOS Women in Brazil (SOS-Frauen in Brasilien), die weiblichen Gewaltopfern helfen. Die Anstrengungen dieser Gruppe bildeten den ersten Schritt beim Aufbau der Police Precincts Specialized in Aiding Women Victims of Violence (Polizeibezirke, Spezialisiert auf Weibliche Gewaltopfer). Danach arbeitete sie im National Council of Woman´s Rights (Nationalrat für Frauenrechte), der vom erstem zivilen Präsidenten Brasiliens nach 20 Jahren Militärdiktatur gebildet wurde. Sie zog in die Hauptstadt Brasilia und ihre Mitwirkung in der Politik wurde intensiver. 1987 arbeitete sie aktiv in der sogenannten Lipstick Lobby (Lippenstift-Lobby), einer Frauenbewegung, die für die Einbeziehung der Frauenrechte in die neue brasilianische Verfassung kämpfte.
Ihre Leidenschaft für Filme und ihre kulturelle Arbeit brachten sie nach Rio de Janeiro, wohin sie 1988 zog. 1991 begann sie ihre Arbeit am REDEH, einer NGO, die sie koordinierte. Sie entwickelte das Projekt “Women – 500 Years behind the Curtains” (Frauen – 500 Jahre hinter den Gardinen) – eine umfassende Forschung über den Beitrag der Frauen zur brasilianischen Geschichte. Dabei wurde ein Lexikon mit den Namen von 500 Frauen erstellt. Schuma glaubt, dass Frieden von der Fähigkeit einer/-s jeden abhängt, in einer Gesellschaft weniger gewalttätig zu leben. Also ist Feminismus ein Weg, die Rechte der Frauen zu bekräftigen, gegen Rassismus und Homophobie.
Schuma Schumaher nahm an zwei wichtigen UN-Konferenzen teil: ECO-92 (Rio de Janeiro), auf der sie die Teilnahme des REDEH leitete, und an der Weltkonferenz der Frauen (1995, Peking).

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