Haya Shalom (Israel)


 

Peacewomen

«Wir müssen einen drastischen Wandel erreichen und implementieren, der der femininen Sprache einen Durchbruch verschafft und Themen wie Solidarität, Frieden und Gewalt gegen die Rechte von Frauen anpackt.»

Haya Shalom ist Feministin und Menschenrechtsaktivistin. Als Lesbe ist sie eine der führenden Kräfte in der Förderung der Frauensolidarität für Frieden und Frauenrechte. Sie ist eine der ersten Frauen, die Women in Black beitrat und unterstützte, eine Organisation, die seit mehr als 16 Jahren gegen die israelische Besatzung von Gaza und der Westbank protestiert. Diese friedliche Demonstration hat sich über die ursprüngliche Palästinafrage ausgedehnt und Frauen in aller Welt beeinflusst. Trotz des nur langsamen und allmählichen Wandels, den sie erreicht hat, schaut Haya optimistisch in die Zukunft.

Haya Shalom ist dankbar, einige der wichtigsten Menschen in ihrem Leben kennengelernt zu haben. Eine davon ist Hania, eine palästinensische Kollegin und lebenslange Freundin aus Ramallah. Shalom spricht in warmen Worten über diese Beziehung, die in der israelischen und palästinensischen Wirklichkeit entgegen aller Wahrscheinlichkeit besteht. Wegen der Behinderung durch militärische Kontrollpunkte können sie sich nicht oft treffen, doch ihre Freundschaft bleibt stark. Ihre völlige gegenseitige Akzeptanz ist etwas Besonderes angesichts von Shaloms Führung bei der Förderung lesbischer Rechte – im traditionellen Palästina ein Tabu. Sich im Alter von 35 Jahren als Lesbierin zu outen, verursachte einen Ausbruch von Aktivität und hatte eine starke Auswirkung auf ihr Leben. Für sie eine Wiedergeburt, öffnete es ihr eine neue Welt, zu der das Initiieren und Unterstützen feministischer Aktivitäten, der Kampf um Frauenrechte, das Vorantreiben von Menschenrechtsfragen und das Streben nach einem gerechten Frieden gehörte.
Shaloms Vision einer friedlichen Zukunft gründet auf einem radikalen Wandel, der die Definitionen der patriarchalischen Gesellschaft zerfallen lässt. Bis heute werden Pazifisten/-innen und Menschenrechtsaktivisten/-innen wie die Frauen in Schwarz von manchen Israelis als Verräter/-innen betrachtet. Bei Demonstrationen neigen viele dazu, sie zu beschimpfen, zu verfluchen, anzuschreien und zu spucken, oft von sexistischen Bemerkungen begleitet (vor allem von Männern). Manchmal schlägt der Hass sogar in Gewalt um. Haya bezieht Kraft aus den Organisationen, mit denen sie zusammenarbeitet: die Frauen in Schwarz, die Frauenkoalition für Gerechten Frieden, die Internationale Schwulen-Menschenrechtskommission, die Internationalen Organisation für Lesben und Frauenrechte und andere. Dazu sind die Beziehungen mit gleichgesinnten Kollegen/-innen ihre größte Kraft- und Hoffnungsquelle.

Women in Black Movement (WiB) (Bewegung der Frauen in Schwarz); Coalition of Women for Just Peace (CWfJP) (Frauenkoalition for Gerechten Frieden); International Gay and Lesbians Human Rights Commission (IGLHRC) (Internationale Menschenrechtskommission für die Rechte von Schwulen und Lesben)

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