Faith Bandler (Australien)


 

Peacewomen

«Wir können alles verändern. Wir können eine gerechte und friedvolle Welt schaffen. Die Geschichte hat gezeigt, dass eine Volksbewegung mehr bewirken kann als jede Regierung. Sie kann Berge versetzen.»

Schon als Kind zeigte Faith Bandler (86) Eigenschaften, die später aufblühten. Trotz der Misshandlung und Ausgrenzung, die sie als indigenes Schulkind im weißen Australien erlebte, strahlt sie eine täuschende Gemütsruhe aus angesichts ihrer außergewöhnlichen Tatkraft in Sachen Gerechtigkeit für Urvölker, Frauen und für die Friedensbewegung. Indigene Australier/-innen und Bewohner/-innen der pazifischen Inseln haben bereits von ihrer Mission profitiert. Ihr Engagement zur Abschaffung des Krieges und zur Armutsbeseitigung ist von internationaler Bedeutung und hat ihr bereits mehrere Preise eingebracht.

Als indigene Australierin in Australien aufzuwachsen und das Grauen und die Zerstörung des Zweiten Weltkriegs zu kennen, brachten Faith dazu, ihr Leben der Gerechtigkeit für die Sache der Urvölker, des Friedens und der Kriegsabschaffung zu widmen. “Ein schwarzer Mensch in einer weißen Gesellschaft kennt seit seiner Geburt Diskriminierung. Schon immer wurden Schwarze als Menschen dritter Klasse behandelt und Frauen wurden auf vielfältige Art und Weise benachteiligt. Ich hatte immer schon ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und wollte diese Probleme beheben. Das ist meine Antriebskraft, für Menschenrechte und Frieden zu kämpfen“. In der Auseinandersetzung mit Rassismus, sowohl auf institutioneller als auch sozialer und persönlicher Ebene, gibt es immer Schwierigkeiten, so Faith. “Wir sollten uns in Erinnerung rufen, dass wir seit dem Zweiten Weltkrieg in einer Zeit relativen Friedens leben. Wir müssen als Volk wachsam bleiben und auch unsere Regierungen wachsam halten. Wir müssen Menschen, die Krieg als Lösung sehen, verurteilen und stattdessen Kommunikation fördern“. Noch heute nimmt Faith an Friedensmärschen teil, so auch als die Einwohner/-innen von Sydney auf die Straße gingen, um die australische Regierung davon abzuhalten, der Koalition der Willigen zur Irak-Invasion beizutreten. Mit zwei schönen Enkeltöchtern, für die es die Welt zu verbessern gilt, wünscht sie sich nichts mehr als die Abschaffung aller Kriege. “Wenn wir Krieg abschaffen, schaffen wir auch Hass ab – und schaffen stattdessen Kommunikation für eine friedvollere Welt“, sagt Faith, deren Zukunftsvision eine Welt ist, in der Arme die Chance auf Bildung, eine vernünftige Unterkunft, verlässliche Nachrichten und alle die Menschenrechte haben, die viele für selbstverständlich halten. Sie ist der vollen Überzeugung, dass “wir alles verändern können, nichts ist in Beton gemeißelt. Wir können eine friedvolle Welt erreichen“.