Rosalba Ato Oywa (Uganda)


 

Peacewomen

«Für mich gibt es keinen wichtigeren Dienst, den eine Person einer anderen tun könnte, als dabei zu helfen, die Würde und das Vertrauen des machtlosesten Menschen wieder herzustellen.»

Rosalba Oywa, eine 52-jährige Witwe aus dem Bezirk Gulu in Norduganda, ist Gründungsmitglied und freiwillige Koordinatorin von People’s Voice for Peace (PVP) (Stimme des Volkes für den Frieden), eine lokale NGO, die Kriegsopfer in Norduganda unterstützt. Mehr als tausend Frauen und Männer, ungeschützte Opfer des Krieges, haben seit 1989 von ihrer Arbeit profitiert. Die ausgebildete Lehrerin und Mutter von drei Söhnen und zwei Töchtern arbeitet auch auf internationaler Ebene und betrachtet es als ihre Aufgabe, “schutzbedürftige Opfer in Mittler und Mittlerinnen für den Frieden zu verwandeln”.

Eines Morgens 1986 griff die junge Lehrerin, nur in Lumpen gehüllt, nach ihren drei Kindern und rannte. In Gulu, einer abgelegenen Stadt im Norden Ugandas, waren Kämpfe zwischen Regierungstruppen und einer Rebellenbewegung ausgebrochen, die bis heute andauern. “Ich wurde bettelarm und lebte ausschließlich von Almosen”, erinnert sich Rosalba Oywa. “Doch dies war meine Motivation, die Konfliktsituation zu ändern, vor allem das Leben der Opfer.”
1988 stellte die britische Agency for Co-operation and Research in Development (Agentur für Kooperation und Forschung im Bereich Entwicklung) Rosalba als Sozialarbeiterin ein. Sie war an Initiativen zur Friedensstiftung beteiligt, wollte aber mehr tun. Im darauffolgenden Jahr mobilisierte sie Frauen zu einer öffentlichen Demonstration für ein Ende des Krieges, was Anstoß für ein Friedensnetzwerk gab.
Als Journalisten/-innen die Erfahrungen von Frauen im bewaffneten Konflikt in Norduganda dokumentierten, erinnerte sich Rosalba Oywa an ihre eigene Geschichte. “Deshalb gründete ich People’s Voice for Peace (PVP) (Stimme des Volkes für den Frieden), eine lokale NGO, die die ungeschützten Opfer des Krieges unterstützt, vor allem sexuell missbrauchte Frauen, Landminenopfer und die Verstümmelten.” Im Moment erhalten mehr als tausend Frauen und Männer Hilfe. Sie treffen sich, teilen ihre grausamen Erfahrungen und brechen damit die Isolation, unter der jede Person leidet. PVP organisiert auch Gelder für medizinische Untersuchungen und Behandlungen, Seelsorge und unterstützt einkommensfördernde Projekte. “Das Ziel ist, schutzbedürftige Opfer in Mittler und Mittlerinnen für den Frieden zu verwandeln”, sagt die mutige Mutter von fünf Kindern.
Rosalba Oywa arbeitet ehrenamtlich für PVP und in Teilzeit für die Coalition for Peace in Africa (Koalition für Frieden in Afrika) sowie als freiberufliche Beraterin für internationale Organisationen. “Ich tue, was ich tun muss.”

People’s Voice for Peace (PVP) (Stimme des Volkes für den Frieden); Coalition for Peace in Africa (COPA) (Koalition für Frieden in Afrika); Agency for Co-operation and Research in Development (ACORD) (Agentur für Kooperation und Forschung im Bereich Entwicklung)
Afrika | Uganda

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