Aziza Abdirasulova (Kirgisistan)


 

Peacewomen

«Frieden und Gerechtigkeit sind die beiden wichtigsten Ziele in meinem Leben.»

Asisa Abdirasulowa (geboren 1958) ist eine bekannte Menschenrechtsaktivistin, die im Namen der Bewohner/-innen der Republik Kirgisistan aktiv ist. Sie ist Vertreterin der Rechte von Gefangenen und der friedlichen Versammlungsfreiheit. Sie kämpft mit dem Mittel der gewaltlosen Konfliktlösung gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Asisa vertritt kein persönliches oder politisches Programm und ihre Aktionen gründen auf Toleranz und Transparenz. Sie hat in ihrem Land mit Menschen verschiedener Hintergründe gearbeitet und sich ihr Vertrauen und ihren Respekt erworben.

Asisa Abdirasulowa leitet die Menschenrechtsorganisation Kylym Shamy (Fackel des Jahrhunderts). Sie war unabhängige Beobachterin bei den Parlamentswahlen 2000 und entdeckte grobe Verletzungen der Wählerrechte. Nach ihrer Festnahme und einer zweitägigen Haft begann sie offiziell ihre Menschenrechtsarbeit. Ihr war klar, dass niemand vor der Willkür der Polizei gefeit ist und dass sie diese Ungerechtigkeit nicht allein bekämpfen kann.
Im April 2000 gründete sie die Menschenrechtsorganisation Guild of Prisoners of Conscience (Gilde der Gewissensgefangenen) und wurde zu ihrer Vorsitzenden gewählt. Zu den politischen Gefangenen, die sie unterstützte, gehörte ein beliebter Politiker, der auf Befehl des kirgisischen Präsidenten verhaftet worden war. Dieser fürchtete ihn als Rivalen bei den Wahlen, ebenso wie einige Parlamentsabgeordnete, die dem Präsidenten gegenüber kritisch eingestellt waren. Im September 2000 wurden sieben Oppositionelle zu 16 bzw. 17 Jahren Haft und der Beschlagnahme ihres Besitzes verurteilt. Die Anklage lautete auf geplanten Mord am Präsidenten. Während der Verhandlung hatten sie auf “unschuldig“ plädiert und sagten aus, dass sie die Geständnisse unter Folter abgelegt hätten. Das Gericht weigerte sich, ihre Behauptungen zu berücksichtigen. Asisa, die im Namen ihrer Organisation der Verhandlung beiwohnte, konnte beobachten, wie die Rechte der Angeklagten verletzt wurden. Diese Ungerechtigkeit haben internationale Menschenrechtsorganisationen, Aktivisten/-innen und Politiker/-innen bestätigt.
Asisa Abdirasulowa führte einen Proteststreik zur Freilassung der Gefangenen an. Trotz Drohungen der Polizei, der Verhaftung von Demonstranten/-innen und Geldangeboten dauerte der Streik 40 Tage. Im November 2000 reduzierte das Gericht die Strafe auf sechs bis sieben Jahre. Eine Woche später wurden bis auf einen alle Angeklagten auf Geheiß des Präsidenten freigelassen.

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