Nasae Yapa (Thailand)


 

Peacewomen

«Zuerst hatte ich große Angst vor den Beamten/-innen, aber jetzt nicht mehr. Ich habe verstanden, dass wir weiterhin eingeschüchtert werden, wenn wir uns nicht nicht erheben, um unsere eigenen Rechte zu schützen.»

Die 1966 geborene Nasae Yapa ist eine Bäuerin des Bergstammes Lahu und Dorfaufseherin, die sich seit 1990 für den Schutz der Rechte der Bergstämme einsetzt. Während dieser Zeit ist sie von den Behörden eingeschüchtert und festgenommen worden. Trotzdem bleibt sie in der Sache unerschütterlich und vermittelt den örtlichen Amtsträgern und -trägerinnen, dass sie die Bergstämme nicht als selbstverständlich hinnehmen können.

Nasae Yapa vom Netzwerk des Lahu-Bergstammes ist ein aktives Mitglied des Netzwerks von Sieben Stammesgruppen Thailands. Sie ist in Bezug auf die Gesetze über Frauen ausgebildet und arbeitet als Freiwillige an einem Projekt, das gegen Menschenhandel zu Felde zieht und die Rechte und Würde indigener Völker fördert.
Als die Regierung 2001 ihren “Krieg gegen Drogen” ausrief, half Nasae der örtlichen Polizei, indem sie ihr Informationen über Drogenschmuggler gab. Die Behörden aber, die von der Landesregierung auf Basis der Verhaftungszahlen Punkte erwarben, nutzten sie und die anderen Dorfbewohner/-innen aus. Uniformierte Polizisten drangen in ihre Häuser ein und schmuggelten dort unbeobachtet Methamphetamin-Tabletten ein. Dann zwangen sie die Dorfbewohner/-innen, vor Gericht für schuldig zu plädieren, wenn sie nicht längere Haftstrafen auf sich nehmen wollten. Da die meisten Dorfbewohner/-innen weder Grundbesitzrechte noch thailändische Staatsbürgerschaft haben, ist es fast unmöglich für sie, auf Kaution freizukommen. Viele Dorfbewohner/-innen, unter ihnen Nasaes jüngerer Bruder, wurden wegen Anschuldigung von Drogenbesitz verhaftet. Als sie ihre Stimme für die missbrauchten Personen erhob, wurde sie selbst wegen Behinderung der Polizeiarbeit angeklagt. Obwohl viele aus dem Dorf für sie aussagten und bestätigten, dass sie keinem Polizist körperlichen Schaden zugefügt hatte, wurde sie wegen Beamtenverletzung und Unterstützung von Drogenhändlern bei der Flucht vor dem Gesetz zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt.
Nach ihrer Freilassung schwor Nasae, den Kampf gegen Korruption und Machtmissbrauch fortzuführen. “Ich habe jetzt keine Angst mehr vor den Beamten. Am Anfang was es schwer, die anderen in der Gemeinschaft zu überzeugen, denn sie dachten, Polizisten hätten immer recht. Aber seitdem sie Zeugen des Missbrauchs wurden, sind sie bereit aufzustehen und zu kämpfen.”

Lahu Hill Tribe Network (Netzwerk des Lahu-Bergstammes)
Südostasien | Thailand

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