Patricia Gaffney (Grossbritannien und Nordirland)


 

Peacewomen

«Verbindungen herstellen, die Schranken von Zeit und Ort übersteigen und menschlich miteinander umgehen sind für mich die an erster Stelle stehenden Elemente des Friedensstiftens.»

Patricia wuchs in einem Viertel in Westlondon auf, wo hart arbeitende irische Immigranten mit starken katholischen Wurzeln lebten. Nach ihrer Ausbildung zur Lehrerin unterrichtete sie sechs Jahre lang in einer Gesamtschule in Westlondon. 1980 trat sie als Referentin für Schulen und Jugendausbildung dem Catholic Fund for Overseas Development (CAFOD) bei. Seit 1990 ist sie Generalsekretärin bei Pax Christi. Durch regelmäßige Überwachung spielt Patricia eine wichtige Rolle beim Appell an kirchliche Institutionen, nicht mehr in die Waffenindustrie zu investieren. Das Ergebnis ist, dass keine katholische Diözese und kein Orden das noch tun.

Patricia Gaffney ist eine zentrale Persönlichkeit in der christlichen Friedensbewegung in Großbritannien. Sie arbeitet unermüdlich und kreativ und führt unaufdringlich. Sie macht Lobbyarbeit und engagiert sich beim Durchführen von Kampagnen innerhalb kirchlicher und politischer Netzwerke zu Friedens- und Sicherheitsthemen. Kirchennahen Gruppen bietet sie Unterstützung und Förderung bei der Friedensarbeit an und koordiniert den täglichen Ablauf bei Pax Christi in Großbritannien. Sie erinnert sich: “Vor einigen Jahren war ich am Hiroshima-Tag an einer Friedensaktion beteiligt. Wir wollten etwas Kreatives, es sollte eine bleibende Erinnerung an die Menschen von Hiroshima sein, und pflanzten vor dem Verteidigungsministerium in London einen Kirschbaum. An die Zweige hängten wir Zettel mit den Namen der Opfer. Wir knieten nieder, um für die Opfer von Atomkriegen zu beten. Plötzlich hielt ein Bus und Touristen/-innen stiegen aus. Eine kam auf uns zu und weinte, als sie sah, was wir taten. Sie war Japanerin aus Hiroshima und konnte nicht glauben, dass Menschen in London sich an die traurige Geschichte ihrer Heimat erinnerten. Ich befürchtete, sie würde versehentlich mit uns verhaftet werden. Aber an diesem Tag wurde nur der Baum verhaftet. Er wurde von der Polizei brutal aus der Erde gerissen und es blieb nur ein hässliches Loch. Wir waren alle durch das Erlebnis aufgewühlt, aber stolz auf die Wirkung, die unser Solidaritätsakt hervorgebracht hatte. Verbindungen herstellen, die Schranken von Zeit und Ort übersteigen, und miteinander menschlich umgehen sind für mich wichtige Elemente der Friedensstiftung. Sie können nicht wirklich gemessen oder bewertet werden. Du musst anderen vertrauen und das akzeptieren, was sich während deiner Handlungen und als Folge davon ereignet. Und auch darum geht es beim Friedensstiften: Freiheit finden beim Tun des Rechten und zugleich die Sicherheit von Menschen schaffen.”