Chin Yu Hsu (China, Taiwan)


 

Peacewomen

«Meine Geschichte ist nichts. Der Geist jener Zeiten ist sehr wichtig. Ich denke oft daran, wie Leiden das Menschliche zum Leuchten bringen kann. »

Hsu Chin Yu wuchs während der Zeit der japanischen Kolonisierung in Taiwan auf. In der Zeit des Weißen Terrors in den 1950er Jahren, als viele Intellektuelle, Arbeiter/Arbeiterinnen und Bauern/Bäuerinnen der Spionage, des Kommunismus und des Verrats angeklagt wurden, trat sie einem Leseklub bei und nahm an der Arbeiterbewegung teil. Später wurde sie verhaftet und für 15 Jahre ins Gefängnis geworfen, was ihr Leben veränderte.

Als Kind erfuhr Hsu Chin Yu, was es heißt, eine Bürgerin zweiter Klasse zu sein. In den frühen Jahren nach der Befreiung Taiwans 1947 verhaftete die nationalistische Regierung viele Bürgerinnen und Bürger. Nach dem Zwischenfall am 28. Februar wurden etwa 10.000 Menschen verhaftet oder getötet. Hsu Chin Yu trat einem Leseklub bei und das wurde für sie zu einem Wendepunkt. Obwohl sie schüchtern und introvertiert war, nahm sie an der Arbeiterbewegung teil, die von der Post- und Telekommunikationsgewerkschaft organisiert wurde und die für die Rechte der taiwanesischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kämpfte. Mit 30 Jahren wurde sie im März 1950 verhaftet und in den Fall des taiwanesischen Post- und Telekommunikationsgeneralbüros verwickelt. Sie war 15 Jahre im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung wurde Hsu weiter überwacht und belästigt und lebte unter starkem alltagspraktischem und psychischem Druck.
Später lernte sie Gu Jinliang kennen; auch er war ein Opfer und hatte unter dem Weißen Terror gelitten. Sie heirateten und gründete trotz Einstellungsschwierigkeiten und anderer Hindernisse eine Firma für eingelegte Eier in Pingtung. Sie verfolgten unbeirrt ihre Ideen weiter und halfen anderen Opfern, die auch im Gefängnis gewesen waren. Ihre Firma wurde zu einem revolutionären Anliegen, mit deren Hilfe sie ihre Ideale im Bereich der Arbeit verwirklichten.
Hsu trug zur Wiedergutmachung ihrer beider Jahre während des Weißen Terrors bei und gründete die Gu Jinliang Cultural Foundation, um einen Jugendaustausch über die Meerenge hinweg und literarische Aktivitäten zwischen Taiwan und China zu fördern.

Gu Jinliang Cultural Foundation (Gu Jinliang Kulturstiftung)
Ostasien | China, Taiwan

This post is also available in English.